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Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 27. März 2009

SPD gegen "politische Amokläufe" in Sachen Therme

Kritik an SSW-Ratsherrn Otmar Petersen / Doch kein Bürgerentscheid über Zukunft der städtischen Schwimmhalle?

Schleswig
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- Die SPD-Fraktion will "politische Amokläufe von Thermen-Bauwütigen" nicht mittragen. Dies sagte Fraktionschef Karsten Reimer am Mittwochabend auf der Jahresversammlung des SPD-Ortsvereins. Er verwies auf die schwieriger werdende Situation der öffentlichen Kassen und machte deutlich, welche Schwerpunkte seine Partei setzen wolle. Er verwies auf den schlechten Zustand der Schleswiger Straßen. "Und auch im Bildungssystem ist viel zu tun."

Reimer sagte, dass der Streit über den richtigen Weg in Sachen Therme noch nicht zu Ende sei. "Wenn ein privater Betreiber die Therme baut, könnte dadurch der Gesundheitsstandort Schleswig gestärkt werden." Der Politiker sprach sich jedoch dagegen aus, der öffentlichen Hand ein zu hohes Risiko aufzubürden. Ratsherr Eckhard Haeger ergänzte: "Das Risiko muss beherrschbar sein."

Verärgert zeigte sich die SPD über den SSW-Ratsherrn und Stadtwerke-Aufsichtsratschef Otmar Petersen. Dieser hatte sich in einer dänischen Zeitung zu dem von der Ratsversammlung geplanten Bürgerentscheid über die Zukunft der Schwimmhalle geäußert und kritisiert, dass dieser Ratsbeschluss im Hinblick auf mögliche Investoren "voreilig" gewesen sei. Zum Hintergrund: Nach den Plänen der Thermenbefürworter soll die Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße abgerissen und ein neues Hallenbad an die Therme angedockt werden. Reimer: "Ich lese zwischen den Zeilen, dass man sich von der geplanten öffentlichen Beteiligung distanzieren will."

Zudem kritisierten die SPD-Vertreter, dass Otmar Petersen die Stadtwerke in die Thermenplanung ohne Rücksprache eingebunden habe. Petersen war in einem Zeitungsbericht damit zitiert worden, dass er den Stadtwerkechef mit einer Sole-Probebohrung in Fahrdorf beauftragt habe. Kosten: mehrere hunderttausend Euro. Auf Anfrage unserer Zeitung dementierte der SSW-Chef gestern diese Bemerkung: Er habe die Stadtwerke lediglich gebeten, Kostenvoranschläge für Probebohrungen einzuholen.

Auch Vorstandswahlen standen auf der Tagesordnung der SPD-Jahresversammlung. Ortsvereinsvorsitzende Birte Pauls wurde mit sehr großer Mehrheit wiedergewählt (29 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme). Karsten Reimer würdigte die Arbeit der Ortsvereinsvorsitzenden und dankte ihr für ihren Einsatz.


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