Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienresort Schloss Beberbeck

Presse Ferienresort Schloss Beberbeck


Quelle: HNA Online

Aus dem Traum erwacht

Dokumentarfilm über Beberbeck lässt Hofgeismarer Bürgermeister nicht jubeln

Hofgeimar. Kein Schnauben, kein Wettern, kein Nachkarten. Hofgeismars Bürgermeister Heinrich Sattler gibt sich am Tag danach souverän. Obgleich er abends zuvor bei der Premiere des Films "Henners Traum" über die geplante Ferienanlage Beberbeck alles andere als gut weggekommen ist, bläst er nicht zur Gegenattacke auf den Kasseler Filmemacher Klaus Stern.

"Das erste Mal war es bedrückender für mich", lässt er dennoch ein wenig in seine seelische Verfassung blicken. Das erste Mal war für ihn die Deutschland-Premiere während der Dokumentarfilm-Tage vor knapp zwei Wochen in Duisburg. Von daher wusste er was Donnerstagabend im Bali auf ihn zukommt.

Das war für die Mehrheit der Besucher im vollbesetzten Kino oftmals urkomisch, während die Handelnden schlucken mussten. Kein Wunder also, dass sich der Hauptakteur neben Architekt Tom Krause "nicht so wohl fühlte", als bestimmte Szenen auf der Leinwand liefen. Doch auch er musste hin und wieder lachen, während er sich gleichzeitig fragte: "Bin ich wirklich so?"

Überzeugt ist Sattler davon, dass Stern mit dem Film von Anfang an eine Intention verfolgte. So seien aus Gesprächen mit möglichen Investoren ganz gezielt Sequenzen ausgewählt worden, die eine gewisse Häme spüren ließen. "Und das tut in manchen Fällen schon weh. So abgebrüht bin ich nicht", räumt der Betroffene frei ein.

Eine logische Konsequenz dieser Erfahrung ist für den Hofgeismarer Bürgermeister, etwas in dieser Form nicht noch einmal zu machen. "Da würde ich Bremsen einbauen", sagt er vieldeutig. Und meint natürlich, nach Fertigstellung des Films noch einmal drüberschauen zu wollen, um eingreifen zu können. "Ich war zu naiv", weiß er heute.

Die Frage, ob Klaus Stern und Heinrich Sattler weiter Freunde bleiben werden, stellt sich für den Bürgermeister nicht. "Wir waren und sind keine Freunde. Das zeigt sich allein daran, dass wir uns trotz der engen Zusammenarbeit über die Jahre hinweg nach wie vor mit Sie ansprechen", bezieht Sattler klar Position.

Anstrengungen nötig

Und welche Auswirkungen hat der 90-minütige Film auf die Realisierungschancen der Ferienanlage? Vordergründig kann das Werk Klaus Sterns bei der Suche nach Investoren und Betreiber schaden, weiß auch Sattler. Diesem Umstand will er harte Arbeit gegensetzen. Es bedürfe mächtiger Anstrengung, die Resortanlage wieder ins richtige Fahrwasser zu bugsieren, ist er sich der schwierigen Lage bewusst.

Optimistisch ist Heinrich Sattler dennoch. Dies vor allem, ist doch der 5. Dezember in seinem Terminkalender rot angestrichen. Dann sollen Investoren und Betreiber präsentiert werden. "Wenn ich alle Matadore unter einen Hut bekomme", weiß Sattler um die Probleme solcher Termine.

Von Peter Kilian

14.11.2008


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