Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienresort Schloss Beberbeck

Presse Ferienresort Schloss Beberbeck


Quelle: HNA Online 15.02.2009

Beberbeck: Kritiker fordern Plan B

Aktionsbündnis und WSD luden zu Informationsabend über Beberbeck ein

Hofgeismar. Von falsch verstandener Demokratie, mangelnder Informationspolitik, dem Totschlagargument Arbeitsplätze, Größenwahn, unverantwortlichem Verhalten gegenüber den Bürgern und von Hilflosigkeit angesichts selbstherrlichen politischen Gebarens war am Freitagabend bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Ferienresort Beberbeck in Hofgeismar die Rede..

Die von der Stadt Hofgeismar geplante größte Ferienanlage Deutschlands mit Hotels, Appartements, Golfplätzen und künstlichen Seen auf 800 Hektar Gelände ist umstritten. Den einen gilt das Projekt (400 Millionen Investitionsvolumen) als Motor für Wirtschaft und Tourismus, den anderen auf Grund der Dimension als Frevel an einer einzigartigen Naturlandschaft.

Einhellige Meinung

Rund 60 Besucher kamen zu einem Informationsabend, den WSD und das Aktionsbündnis Beberbeck im Alten Brauhaus initiiert hatten. Diskutiert wurde unter der Überschrift "Größenwahn in Beberbeck beenden - oder!?" Die Meinung derer die sich zu Wort meldeten war nahezu einhellig: weg mit den gigantischen Plänen für Beberbeck; höchste Zeit für einen Plan B.

Gesprächspartner waren an diesem Abend: Jürgen Knauf, WSD-Fraktionsvorsitzender und die Mitglieder des Aktionsbündnisses Forstoberamtsrat a.D. Hermann-Josef Rapp, Dr. Helmut Beringer (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald), Harald Reubert (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz), Otto Löwer (BUND Kassel), Hans-Jürgen Schwabe (NABU Altkreis Hofgeismar) und Hubertus Fröhlich (Kreisjagdverein Hofgeismar).

Der Leerstand in Beberbeck sei keine Dauerlösung. Es brauche einen Plan B um die Domäne synergetisch vernünftig zu nutzen, ohne die Belastungsgrenzen der Natur zu überschreiten, sagte Rapp.

Verschiedene Ideen

Vorschläge gab es einige. Sie reichten von einem Kompetenzzentrum für Umweltbildung über ein europäisches Zentrum für Naturheilverfahren bis hin zum länderübergreifenden Biosphärenreservat. "Wenn Beberbeck so gebaut wird wie bisher geplant, wird die Natur das nicht aushalten", gab Reubert zu bedenken. Und dass ein Investor, sei er erst einmal gefunden, machen könne was er wolle und sei es ein Disneyland.

Jürgen Knauf, nach eigenem Bekunden ehemals glühender Befürworter und jetzt ebenso großer Skeptiker des Projekts, kritisierte die Informationspolitik des Bürgermeisters und forderte dessen Wort ein, den "Deckel zu schließen" wenn sich kein Investor finde. Nach all den Jahren gebe es außer Absichtserklärungen und steigenden Kosten für die Stadt nichts, so Knauf.

Nicht nur der Bürgermeister stand in der Kritik. Auch der Presse wurde ein Mangel an kritischer Berichterstattung vorgeworfen. Die Presse sei gefordert nachzufragen und die Bürger, sich während der Sitzungen im Rathaus zu informieren, stellte Knauf abschließend fest. "Lassen sie unsere Stadt nicht spalten. Misstrauen erfordert Transparenz. Alle müssen miteinander reden um das Beste für die Stadt und für Beberbeck zu erreichen", meinte Knauf.


Presseübersicht Ferienresort Beberbeck