Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienresort Schloss Beberbeck

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Quelle: HNA Online

Beberbeck: Noch mal 1,5 Millionen

Ferienresort Beberbeck: Ausschuss gibt grünes Licht für neue Bürgschaft der Stadt

Hofgeismar. Die Besitzgesellschaft Domäne Beberbeck kann vorerst weiterarbeiten. Am Montagabend stimmte der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Hofgeismar einer weiteren 1,5 Millionen Euro umfassenden Bürgschaft der Stadt zur Entwicklung des Ferienresort-Projekts mit den Stimmen der CDU zu. Während die SPD sich geschlossen der Stimme enthielt, votierten die beiden Vertreter von WSD und der Linken dagegen.

Gerade weil es sich um eine Weg weisende Ausschusssitzung handelte, war das Interesse an ihr groß. So hatten sich neben vielen Stadtverordneten auch an die 30 Bürger eingefunden, um Debatte und Abstimmung zu verfolgen. "So viele Zuhörer hatten wir noch nie in einem Ausschuss", unterstrich Bürgermeister Heinrich Sattler denn auch die Bedeutung der Stunde. Denn - das war allen klar - sollte sich der wichtigste Ausschuss der Stadt dem Wunsch Sattlers nach einer neuen Bürgschaft verweigern, dann wäre das Aus für das 450-Millionen-Euro-Projekt absehbar gewesen.

Mit dem positiven Votum des Ausschusses aber - und die abschließende Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung am 26. Februar vorausgesetzt - kann die Besitzgesellschaft das gigantische Vorhaben erst einmal weiter verfolgen.

"Wir haben Investoren, die sich sehr, sehr heftig interessieren." Heinrich Sattler

In einem einstündigen Vortrag hatte der Bürgermeister zuvor noch einmal die Bedeutung der Aufstockung der Bürgerschaft auf nunmehr insgesamt 3,5 Millionen gerechtfertigt. "Wenn wir jetzt aufgeben, dann wäre all die bisher geleistete Arbeit umsonst gewesen", sagte Sattler und auch die zwei Millionen Euro aus der vor zwei Jahren beschlossenen ersten Bürgschaft "in den Sand gesetzt".

Dass jedoch wäre nach Auffassung des Bürgermeisters gerade wegen der enormen wirtschaftlichen Bedeutung für die Region kaum zu verantworten. Zudem habe man mittlerweile "Investoren und Betreiber, die sich sehr, sehr heftig für das Objekt interessieren."

"Das ist alles nur heiße Luft. Ich kann's nicht mehr hören." Jürgen Knauf

Genau das aber bezweifeln die Kritiker der Resort-Pläne ebenso heftig. Es sei immer noch nichts Konkretes zu hören, hielt Dr. Christian Knoche dem Bürgermeister entgegen. Und nach Jürgen Knauf "ist alles nur heiße Luft. Ich kann's nicht mehr hören." Der Fraktionsvorsitzende der WSD geht davon aus, dass auch die neuen 1,5 Millionen Euro nicht ausreichen werden. Deshalb sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, "den Deckel drauf zu machen" und das Projekt zu beenden.

So weit will die SPD offenbar noch nicht gehen. Doch wie kritisch auch die Sozialdemokraten inzwischen zu den Resort-Plänen stehen, zeigte der 19 Punkte umfassende Fragenkatalog, die sie dem Bürgermeister vorgelegt hatten. Doch ebenso detailliert wie die Fragen, waren auch die Antworten Sattlers. Dass diese offensichtlich zur Klärung beigetragen hatten, zeigte sich an der Tatsache, dass es seitens der SPD keinerlei Nachfragen mehr gab.

Für den Bürgermeister kommt es nun darauf an, mithilfe der zusätzlichen anderthalb Millionen Euro in den nächsten Monaten das Planfeststellungsverfahren für das Schloss Beberbeck Resort erfolgreich zum Abschluss zu bringen. "Denn wenn wir das Baurecht haben, ist das Gold wert."

Von Gerd Henke

(vom 18.02.2009)


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