Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienresort Schloss Beberbeck

Presse Ferienresort Schloss Beberbeck


Quelle: HNA Online

Landrat will keine Investitionsruine

Schlitzberger pocht auf geregelte Verfahren bei Planungen für Beberbeck Resort

HOFGEISMAR. Der Landkreis Kassel und die Stadt Hofgeismar liegen weiter über Kreuz, was die Planungen zum Ferienresort Schloss Beberbeck anbelangt. Landrat Dr. Udo Schlitzberger (SPD) formulierte jetzt in einer Stellungnahme: "Auch wenn es den Hofgeismarer Bürgermeister bei der Investorensuche zu stören scheint, gelten für das geplante Ferienresort geregelte Verfahren, um negative Auswirkungen für Natur und Landschaft zu vermeiden".

Damit reagierte Schlitzberger auf Kritik des Hofgeismarer Rathauschefs Heinrich Sattler (CDU). Der hatte bei einem Besuch des hessischen Wirtschaftsministers Alois Rhiel mangelnde Unterstützung des Landkreises beim größten Tourismusprojekt in Deutschland beklagt.

Schlitzberger hingegen verweist in der Sache auf das Wahrnehmen von Verantwortung im Interesse der Bürger und der Natur im Landkreis. Es sei nicht zu verantworten, dass das Resort Beberbeck in Gefahr gerate, eine Investitionsruine zu werden, für die eine intakte Kulturlandschaft, bestehende Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale und die größte Staatsdomäne Hessens geopfert werden sollen.

Als Schönfärberei bezeichnet es der Kreischef, wenn der Hofgeismarer Bürgermeister wiederholt behaupte, an der Beberbecker Allee fiele wegen der Resortanlage kein einziger Baum. Alle Einschätzungen der Fachbehörden belegten das Gegenteil, hält Schlitzberger Sattler vor. Wenn die Stadt nun mitteile, an Alternativkonzepten zu arbeiten, sei dies ein Schritt in die richtige Richtung.

Keine belastbaren Planungen

Offen ist für den Landkreis zudem die Verlagerung der in Beberbeck vorhandenen Pflegeeinrichtung der Evangelischen Altenhilfe. Obwohl der Hofgeismarer Bürgermeister öffentlichkeitswirksam die Ferienanlage forciere, gebe es keine belastbaren Planungen für einen neuen Standort der Einrichtung, heißt es in der Stellungnahme.

Nach wie vor macht sich der Landrat für eine kleinere Lösung in Beberbeck stark. Die von Sattler immer wieder als zwingend vorgetragene Größe des Resorts mit 6000 Betten sei im Gegensatz zur Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2004, die noch von der Hälfte der Betten inklusive des Umfelds der Sababurg ausging, nicht mit einem entsprechenden Gutachten belegt, argumentiert Schlitzberger.

Zu den potenziellen Geldgebern aus Dubai und den vom Hofgeismarer Bürgermeister erwähnten Vorvertrag erinnert der Landrat schließlich noch an die Notwendigkeit einer europaweiten Ausschreibung für das Projekt. Wie unter diesen Umständen vertragliche Vereinbarungen mit einem potenziellen Investor zustande kommen könnten, sei für ihn aus rechtlichen und sachlichen Gründen nicht nachvollziehbar, so der Landrat. (kil)

13.01.2009


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