Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Uwe Deyle - Königstherme Königsbrunn

SCHWABMÜNCHNER ALLGEMEINE 20.12.2000

Therme soll erweitert werden

Vorschlagskatalog liegt vor ­ Kosten: 15 Millionen Mark ­ 2001 soll es losgehen

Von unserem Redaktionsmitglied Markus Heinrich

Königsbrunn Die Königstherme soll nach Plänen der Betreibergesellschaft und der Stadtverwaltung erweitert werden. Wie Bürgermeister Ludwig Fröhlich auf Anfrage bestätigte, liegt bereits ein Maßnahmenkatalog vor. Dessen Gesamtkostenrahmen umfasst 15 Millionen Mark, an denen die Stadt prozentual beteiligt sei. Über die genaue Höhe schwiegen sich beide Parteien noch aus. Die 1984 eröffnete Königstherme soll durch eine Erweiterung konkurrenzfähig gehalten werden, erklärt Fröhlich. Die Attraktivität solch eines Bades lebe sich mit der Zeit ab, weshalb man überlegen müsse, wie man die Besucher (laut Fröhlich jährlich 350 000 bis 400 000) weiter bindet. Vorschläge der deutschlandweit aktiven Thermen­Betreibergesellschaft, die auch das neue Erlebnisbad "Titania" in Neusäß betreut, liegen der Stadt bereits vor.

"Meine Vorstellung geht in Richtung Gesundheitsbad/Wellness", erklärt der Bürgermeister. Das Bad soll dadurch in seiner bisherigen Form (Fröhlich: Ruhe und Beschaulichkeit) gefestigt werden. Man hofft dadurch auch auf Synergieeffekte mit dem Neusässer Bad, das eher auf Attraktion ausgelegt ist und laut Fröhlich einen "absoluten Gegensatz" zur Königstherme darstellt.

"Sensationelle Attraktion"

Königsthermen-Chef Uwe Deyle spricht neben dem Gesundheitsteil, der auch zusammen mit Partner- Unternehmen realisiert werden könnte, zudem von einer "sensationellen Attraktion", die man für das junge Publikum schaffen wolle. "Einmalig im Umkreis von 200 Kilometern". Über die Details des Maßnahmenkatalogs breitet aber auch er den Mantel des Schweigens.

In welchem Umfang die Erweiterung angegangen wird, steht allerdings noch nicht fest. Zumal der Stadtrat noch keinen Beschluss gefasst hat, der eine finanzielle Beteiligung regelt. Dies soll laut Fröhlich Anfang nächsten Jahres entschieden werden. "Die Vorschläge müssen aber keineswegs auf einen Streich realisiert werden", erklärt der Rathauschef. Allerdings "lebt so ein Bad von der Aktualisierung". Thermen- Chef Deyle hätte "natürlich am liebsten alles sofort". Nachdem dies aber nicht möglich sei, hofft er auf eine schrittweise Verwirklichung. Drei Baustufen sehe der Maßnahmenkatalog vor. Jede etwa fünf Millionen Mark teuer. Und für Deyle steht fest: "Wir wollen nächstes Jahr beginnen".