Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Meschede Einkaufs- und Freizeitzentrum

Presse Einkaufs- und Freizeitzentrum Meschede


Westfalenpost 26.10.2000

Investor tritt den Rückzug an

Von Oliver Eickhoff

Meschede.

Die Mitteilung war kurz und knapp, sie schlug aber ein wie eine Bombe: Die Firma Blank hat ihre Bewerbung für den Bau eines neuen Freizeit- und Einkaufszentrums am Bahnhof in Meschede zurückgezogen.

Bürgermeister Uli Hess informierte den Stadtrat gestern Abend über diese überraschende Entwicklung, die er selbst zuvor per Telefon erfahren hatte. Weitere Angaben machte Hess nicht. Er mutmaßte lediglich, "ob nicht vielleicht das Verhalten eines bestimmten Herren" zu dieser Entscheidung beigetragen habe. Namentlich meinte er damit Thomas Bremer.

Bremer hatte zeitweilig als Prokurist für ein Tochterunternehmen der Blank-Gruppe gearbeitet, von Beginn für das Projekt geworben - zuletzt aber war er aufgefallen, weil er Verstrickungen zwischen einem Mitbewerber, der Harpen-AG, und der Stadt Meschede unterstellt hatte (die WP berichtete). Konkret hatte Bremer kritisiert, dass Martin Dörtelmann einerseits das Planungsamt leitet, seine Ehefrau Dagmar andererseits bei Harpen tätig ist. Sowohl die Stadt wie auch das Unternehmen wiesen die Vorwürfe als unhaltbar zurück.

Gegenüber der WP führte Anton Faller, Geschäftsführer der Blank-Gruppe, ausschließlich wirtschaftliche Gründe für den Rückzug aus dem Projekt an. Die ursprünglichen Planungen seien nicht zu verwirklichen, dadurch werde das Objekt zu klein und zu unattraktiv. Einerseits sei es doch nicht möglich, die Antoniusbrücke zu umbauen. Andererseits hätten Untersuchungen ergeben, dass starker Fels die Errichtung einer Tiefgarage nahezu unmöglich mache. Faller: "Dann bleiben nur ein Supermarkt und ein paar kleinere Geschäfte."

Bürgermeister Uli Hess dementierte am Abend auf Nachfrage der WP, dass es Probleme mit der Unterkellerung eines geplanten Projektes gebe. "Wir haben bisher keine Anhaltspunkte, warum diese Planung nicht verwirklicht werden kann." Jetzt ist die Harpen-AG einziger Bewerber für das Objekt. Deren Ideen diskutiert der Rat am Donnerstag, 2. November.


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