Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Dorsten: Erlebnisbad Atlantis

Quelle: Dorstener Zeitung.de

Atlantis-Verfahren und kein Ende

Von KLaus-Dieter Krause am 31. Juli 2008 17:07 Uhr

DORSTEN

Diesmal war Insolvenzverwalter Dr. Bernsau fit: Im zweiten Anlauf konnte die letzte Woche wegen Krankheit vertagte Atlantis-Gläubiger-Versammlung über die Bühne gehen.

Aus dem erhofften Schluss-Strich unter zwei laufende Gerichtsverfahren zwischen der Stadt und dem Insolvenz-Verwalter wurde trotzdem nichts - einige Gläubiger, die erhebliche Forderungen gegen die frühere Erlebnisbad-Betreiber-Gesellschaft offen haben, lehnten den angestrebten Vergleich ab.

Insolvenz-Verwalter Dr. Bernsau hatte zunächst begründet, warum er wie die Stadt Dorsten dafür plädiert, den Rechtsstreit zu beenden und danach das seit vier Jahren laufende Insolvenz-Verfahren endlich abzuschließen. Gefolgt war dieser Argumentation jedoch nur die Landesbank Baden-Württemberg, bei der die früheren Atlantis-Betreiber mit 450 000 Euro in der Kreide stehen.
Dagegen warfen zwei Ingenieur-Büros und die Stadtwerke Ulm Ansprüche von 900 000 Euro in die Waageschale, was ausreichte, den Vergleichs-Vorschlag zurückzuweisen und die Weiterführung der beiden laufenden Prozesse zu veranlassen. Die Stadt Dorsten als Hauptgläubiger war weder stimmberechtigt noch durfte sie Stellung nehmen, weil sie als Beklagte als befangen galt.

Pikantes Randgeschehen

Pikante Randnote: Ausgerechnet Paul Stadel, einer der beiden früheren Inhaber, die das Erlebnisbad Atlantis Dorsten seinerzeit in die Pleite gesteuert hatten, vertrat jetzt das Atlantisbad Ulm, das noch Restforderungen an das Dorstener Bad geltend macht. Und Stadel - man höre und staune - lehnte einen Vergleich ebenfalls ab! Wann es weitergeht, ist noch unklar. Da der Richter einen Vergleich empfohlen hatte, hofft Justitiarin Dr. Beatrix Real, dass Dorsten unterm Strich eher weniger als mehr zahlen muss.