Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienresort Schloss Beberbeck

Presse Ferienresort Schloss Beberbeck


Quelle: HNA-Online.de 21.04.2010

Bürgermeister informiert Ausschuss über neuen Planungsstand zu Beberbeck-Resort

Beberbeck-Resort: 3,5 Mio. Euro reichen wohl

Bürgermeister Heinrich Sattler

Bürgermeister Heinrich Sattler

© HNA

Hofgeismar. Das Interesse war groß, der Ertrag eher gering. Nicht nur Hofgeismarer fanden am Montagabend den Weg zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Hofgeismarer Stadtverordnetenversammlung, als Bürgermeister Heinrich Sattler zum Planungsstand der Ferienanlage Beberbeck sprach. Neuigkeiten gab es aber kaum, wenngleich die Ausschussmitglieder reichlich Gebrauch davon machten, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Besitzgesellschaft Domäne Beberbeck mit Fragen zu bombardieren.

Auf eine interne Panne ist wohl zurückzuführen, dass die Öffentlichkeit bereits jetzt über die neuen Entwicklungen beim Kultur- und Freizeitresort Beberbeck informiert ist. Denn, so räumte Sattler ein, eigentlich habe man sich mit der Investorengruppe aus der Schweiz, Spanien und Holland verständigt gehabt, erst nach der Vertragsunterzeichnung alles publik zu machen. Dies Panne, so Sattler weiter, habe dann auch zu ernsten Gesprächen mit dem Pressesprecher der Gruppe, Holmar Knoerzer, geführt.

Nicht auf sich sitzen lassen wollte der Bürgermeister indes Vorwürfe, die Gremien nicht informiert zu haben. Bereits in einer Sitzung des Arbeitskreises Beberbeck am 1. Dezember 2009 sei über die neuen Entwicklungen berichtet worden. Eine Woche später habe man den Magistrat informiert, und weitere Entwicklungen seien dem Arbeitskreis am 9. Februar 2010 in dessen Sitzung berichtet worden.

Arbeiten zur Infrastruktur

Zuversichtlich ist die Besitzgesellschaft nach Mitteilung Sattlers, mit der bisher bewilligten Bürgschaft von 3,5 Millionen Euro auszukommen. Derzeit werde an der Offenlegung der Vorentwurfsplanung gearbeitet, die 1200 Seiten umfasse. Sollte, wie zum jetzigen Zeitpunkt anzunehmen, das Planfeststellungsverfahren Wasser im Herbst genehmigt werden, wird umgehend mit bauvorbereitenden Arbeiten zur Infrastruktur des Resorts begonnen.

Kleinere Lösung realistisch

Klar die Aussage des Bürgermeisters zur geplanten Bettenzahl der Anlage: Alle Beteiligten gehen von einer wesentlich kleineren Lösung aus, als die zur Diskussion stehenden 6000 Betten. Dennoch, so erfuhren die Ausschussmitglieder weiter, würden alle Gutachten auf Basis der 6000 Betten erstellt, um über seriöses Zahlenmaterial zu verfügen, sollte sich in zehn oder 15 Jahren die Frage einer Erweiterung der Ferienanlage stellen.

Zu den möglichen Betreibern der Hotelanlagen hieß es, dass die Kempinski-Gruppe gerade vor vier Wochen ihre Zusage erneuert habe, an der Betreibung eines Hotels interessiert zu sein. Gleiches gelte für die Wund-Gruppe aus Friedrichshafen. Außerdem stehe man in Kontakt mit einer weltweit tätigen Sport-Vermarktungsagentur aus London. Wenngleich Sattler auch einschränkte, dass die Suche nach Betreibern den Investoren obliege.

Ein klärendes Wort gab es schließlich noch zur Person des Architekten Tom Krause. Dieser, so sagte Sattler, sei nicht mehr der verantwortliche Planer der Ferienanlage. Verträge mit Krause bestünden keine. Für seine bisherige Tätigkeit sei ihm ein Teilhonorar ausgezahlt worden. Und wie alle anderen Beraterbüros auch, sei die Restzahlung der Honorare vertraglich an die erfolgreiche Umsetzung der Ferienanlage gebunden worden.

Von Peter Kilian


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