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CampusBad Flensburg

Flensburger Tageblatt 25. September 2008

Campus-Bad enttäuscht Uni-Campus

Für Vorfreude ist es zu früh. Im jüngsten Hauptausschuss streifte eine Beschlussvorlage zum neuen Hallenbad das Thema Uni-Fitness-Center. Große Hoffnungen aber macht sich auf dem Campus niemand.

Flensburg
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sh:z

- Bürgermeister Henning Brüggemann berichtete über Gespräche zwischen Universität, Investor und Betreiber, das Hallenbad mit einem Fitness-Center für die Universität zu kombinieren. "Cybex", die vorhandene Einrichtung, platzt mit mehr als 2000 Besuchern im Monat aus allen Nähten. Der Investor, so Brüggemann, habe einen Planentwurf erarbeitet und eine Kostenschätzung vorgenommen. Details nannte Brüggemann nicht - aber die Kosten dürften außerhalb des Budget liegen. "Wir rechnen noch, ob wir das Projekt optimieren können", sagte er gestern auf Nachfrage. Konkrete Zahlen würden frühestens im Oktober vorliegen. Maßgabe aus der Kämmerei ist allerdings, dass der Stadt keine zusätzlichen Kosten entstehen dürfen.

Dr. Thorsten Ohldag, Leiter des Instituts für Bewegungswissenschaften, winkt schon ab. "Ich mache mir da keine großen Hoffnungen", sagte er gestern. "Gegen die Miete, die uns seitens des Investors genannt wurde, ist das Werftkontor ein Klacks. Und teurer kann man momentan in Flensburg wohl kaum unterkommen. . ." Aus seiner Enttäuschung macht Ohldag keinen Hehl. Die Universität hatte im Wettbewerb dem lokalen Mitbewerber den Vorzug gegeben, dessen in Zusammenarbeit mit der Uni entstandener Entwurf das Fitnesscenter integriert hatte - zu deutlich günstigeren Konditionen, so Ohldag. "Schade", sagt er, "hier wird eine Chance vertan. Unser Fitness-Center ist ein hervorragender Frequenzbringer."

Auch andere mussten Kröten schlucken. Die Schwimmvereine zum Beispiel, für die Ratsherr Christoph Meißner einen Vorstoß in Richtung Beckenvertiefung machte. Vergebens. Die Verwaltung hatte in ihrer Beschlussvorlage festgestellt, dass die von den Vereinen gewünschte, größere Wassertiefe erhebliche Mehrkosten und Zeitverzögerung beim Bau bedeuten würde, weil die Statik überarbeitet werden müsste. Darüber hinaus verwies Bürgermeister Henning Brüggemann darauf, dass die Wassertiefe auch nach Meinung der Vereine den Regeln der FINA, der Internationalen Schwimmvereinigung, entspreche und das Bad damit wettbewerbsgerecht sei.

Holger Ohlsen


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