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CampusBad Flensburg

Flensburger Tageblatt 12. Februar 2010

Campusbad: DLRG-Kreisverband fühlt sich "rausgekegelt"

Flensburg

Der DLRG Kreisverband Schleswig-Flensburg sieht im Campusbad seine Felle davonschwimmen. Die Schwimmausbildung und damit das weitere Engagement der DLRG stehe ab Ende März "weitestgehend vor dem Aus", schreiben Kreisverband und DLRG Flensburg in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Hintergrund ist die neue Nutzungsstruktur, die die Verteilung der Hallenzeiten regelt. Die Stadt bezuschusst mit der jährlichen Pauschale von 100 000 Euro 9000 Schwimmer aus Schulen und Vereinen - ausschließlich aus Flensburg. Vereine aus dem Umland, wie auch der DLRG Kreisverband, profitieren anders als bisher nicht mehr von der Förderung. Bleibe es bei dieser Belegungsstruktur, würde der DLRG nicht einmal - wie es einst von der Stadt zugesichert worden sei - der Status Quo aus der Zeit im alten Hallenbad bleiben.

"Wir sind verärgert und enttäuscht, dass wir einfach so rausgekegelt werden", sagt der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Jan Meyer. "Immerhin leiten wir eine wichtige gemeinnützige Arbeit." Sauer sind die Schwimmer auch darüber, dass sie erst im November von ihrem "Ausschluss" erfahren hätten.

Aus eigener Kraft könne der Verband die Miete für die benötigten Hallenzeiten nicht aufbringen, die von April bis Ende 2010 rund 17 500 Euro kosten würde. Eine Finanzierung durch den Kreis Schleswig-Flensburg sei in absehbarer Zeit ebenfalls nicht möglich.

Durch den Ausschluss aus dem vorgesehenen Nutzungskontingent müsste die Rettungsschwimmer ihre Ausbildungs- und Trainingstätigkeit ab Ende März weitestgehend einstellen, heißt es in der Mitteilung. Die im Kreisverband organisierte DLRG mit ihren etwa 3500 Mitgliedern sei "weitgehend in ihrer Existenz akut bedroht". Jan Meyer: "Die Schwimmausbildung ist unsere Hauptschlagader. Wenn uns die abgetrennt wird, können wir auch keine Rettungsaufgaben an den Stränden mehr wahrnehmen." Der Wegfall dieses ehrenamtlichen Engagements werde auch zu einer "Zunahme tödlicher Badeunfälle" führen. Um zu dies zu verhindern, müsse die DLRG bei den Hallenzeiten zwingend in einem den anderen Vereinen und Verbänden vergleichbaren Maße berücksichtigt werden.

Der DLRG-Kreisverband fordert von der Stadt darum die Beibehaltung der alten Förderung auch im neuen Schwimmbad. Andernfalls müsse der Verband seinen Sitz eben gezwungenermaßen von Wanderup nach Flensburg verlegen. "Wenn wir nur auf diese Weise unsere Arbeit weiterführen können, wären wir zu einem Umzug bereit", so Meyer.

jbo


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