Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

CampusBad Flensburg

Flensburger Tageblatt 29. März 2008

Ein Sportbad mit Spaßfaktor

Flensburg bekommt ein Sport- und Freizeitbad mit zahlreichen Extras. Für Bürger, Studenten und Sportschwimmer soll bis Ende 2009 ein attraktives, bezahlbares Hallenbad entstehen.

Flensburg
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sh:z

- Ein reines Sportbad für Vereins- und Hochschulsport auf dem Campus wäre nicht finanzierbar gewesen - ein Spaßbad hingegen, das sich ganz prima rechnen würde, hätte die Glücksburger Therme existenziell gefährdet. Mit dieser Einschätzung stellte Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner gestern gemeinsam mit den Investoren die Pläne für ein Sport- und Freizeitbad vor, das auch Spaßelemente wie eine 55-Meter-Rutsche sowie Restaurant- und Wellnessbereich auf dem Campus vorsieht: "Es ist dabei klar geworden, dass ein bisschen Spaß die Wirtschaftlichkeit so beeinflusst, dass wir es finanziell schaffen", sagte Tscheuschner: "Ein reines Spaßbad wäre für uns finanziell viel attraktiver gewesen" - aber dem Nachbarn Glücksburg mit Blick auf dessen nicht ausgelastete Fördeland-Therme kaum zuzumuten. Wo der Schwerpunkt liegt, zeige indes die Wasseraufteilung: "Sport- und Lernschwimmbecken machen mehr als 80 Prozent der gesamten Wasserfläche aus", rechnete der OB vor.

So bekommt Flensburg das erste 50-Meter-Becken im gesamten Landesteil Schleswig mit einer verschiebbaren Start- und Wendebrücke. Sie soll im Alltag Sport- und- Freizeitschwimmen parallel ermöglichen - indem die Brücke das Becken in der Mitte zu je acht 25-Meter-Bahnen teilt.

Mit 200 000 zahlenden Gäste sowie 90 000 Schwimmern aus den neun in der IG Hallenbad zusammengeschlossenen Vereinen (1500 Mitglieder) rechnen die Planer der Betreiberfirma "Palm Springs". Michael Draeger zeigte sich für die Schwimmvereine erfreut, dass neben der 50-Meter-Wettkampfbahn auch eine elektronische Zeitmessung oder ballwurfsichere Decken gebaut werden sollen: "Ich prognostiziere einen erheblichen Aufschwung für den Schwimmsport in Flensburg", sagte er. Nach Angaben Tscheuschners profitierten zugleich Familien und Freizeitschwimmer, die im alten Hallenbad an der Bahnhofstraße fast zu 50 Prozent der Zeiten gegenüber Schulen und Vereinen zurückstecken müssten: "Kinder, die bei uns schwimmen lernen möchten, mussten bislang ein Jahr lang warten." Nach der Eröffnung im November 2009 soll das Bad - abgesehen von großen Wettkämpfen und Meisterschaften - auch ganz überwiegend der Bevölkerung offenstehen.

Carlo Jolly


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