Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Fördeland Therme Glücksburg

Presse Fördeland Therme Glücksburg


Flensburger Tageblatt 29. März 2007

Großer Empfang für die "Fördeland Therme"

Die Sonne strahlte gestern zur Eröffnungsfeier für die "Fördeland Therme" mit den geladenen Gästen um die Wette. Wirtschaftsminister Austermann lobte das Bad als neue Attraktion für eine ganze Region. Nach der Beseitigung der Party-Folgen öffnet die Therme heute um 10 Uhr für die Öffentlichkeit.

Glücksburg - Die über das Wasser hallende Titelmusik der Starwars-Trilogie bildete gestern die Ouvertüre für einen großen Tag - nicht nur für Glücksburg, sondern die ganze Region. Das betonten gestern Vormittag alle Fest-Redner, angeführt von Wirtschaftsminister Dietrich Austermann, beim großen Empfang zur Eröffnung der "Fördeland Therme".

Doch nicht nur das neue, 3000 Quadratmeter große Leuchtturm-Projekt der Tourismusregion Flensburger Förde wurde gestern gefeiert, sondern auch der Einsatz des Mannes, der an der Realisierung des jahrelang umkämpften Projekts ohne Zweifel den größten Anteil hat - Glücksburgs Bürgermeister John Witt. "Diese Stadt kann sich glücklich schätzen, dass sie nicht nur in sportlicher Hinsicht einen Iron-Man mit unbeschreiblicher Ausdauer und starken Nerven zum Bürgermeister hat", sagte Landrat Bogislav-Tessen von Gerlach. Für ein "unglaubliches Engagement" dankte auch Investor Uwe Deyle dem sportlichen Bürgermeister, "der so jung aussieht wie ich zu meiner ersten Bad-Eröffnung vor 30 Jahren war", sagte Dietrich Austermann. Mit dem neuen Erlebnisbad samt großer Sauna-Landschaft könne sich der nördlichste Landstrich Schleswig-Holsteins nun mit jeder Urlaubsregion messen. Die 7,1 Förder-Millionen für das gut 14 Millionen Euro teure Projekt seien deshalb ein richtiges Signal, betonte Austermann, der sich beim Rundgang als leidenschaftlicher Saunagänger bezeichnete. "Am liebsten im heißen Dampfbad nach dem Skilaufen", sagte der Minister. Neben Dampf- bietet die Glücksburger Wellness-Oase auch Kräuter-, Finnen- sowie im Außenbereich zwei Blockhaussaunen. Geschwommen werden kann in der Therme und unter freiem Himmel in verschiedenen, mit Erlebnis-Elementen ausgestatteten Becken. "Und diese sollen möglichst immer gut gefüllt sein", wünschte sich Glücksburgs Bürgervorsteherin Ellen Hackelsperger, die betonte, dass es einen schöneren Tag als diesen kaum geben könne.

"Wir freuen uns mit Ihnen, heute sind alle Flensburger auch Glücksburger", sagte Flensburgs Bürgermeister Henning Brüggemann, der betonte, dass das neue Flensburger Hallenbad keine Konkurrenz, sondern ein Komplementär-Angebot zur "Fördeland Therme" sein wird. Dies kann nicht unbedingt mit Blick auf die Bad-Baupläne für Schleswig gesagt werden. Von Gerlach warnte davor, unverträgliche Konkurrenz innerhalb der Region zu genehmigen, wies jedoch darauf hin, dass Untersuchungen zu einer Konkurrenz zwischen Schleswig und Glücksburg noch in Arbeit seien.

Eine Anerkennung für John Witt war auch die Rednerliste, die ihn an die erste Position noch vor dem hohen Besuch aus Kiel setzte. Der vom Moderator als "Vater des Projekts" angekündigte Verwaltungschef blickte auf eine lange Planung mit Rückschlägen und eine komplikationslose Bauzeit von nur anderthalb Jahren zurück. Die kalkulierten 250 000 Besucher pro Jahr schätzte Witt als realistisch ein. Die Freude über die Eröffnung des Bads, das 40 neue Arbeitsplätze schafft, strahlte derart aus dem Gesicht des dezent in dunkelbraun gekleideten Bürgermeisters, als hätte er gerade den Osteeman gewonnen. Trotz vieler Forderungen blieb die elegante Garderobe Witts trocken. Anbaden durften nur Meeresgott Neptun und seine Meerjungfrauen. Danach wurde die Therme von einer großen Schar Glücksburger Kinder gestürmt. Noch lebhafter dürfte es heute ab 10 Uhr zugehen - dann öffnet die Therme täglich mindestens von 10 bis 22 Uhr ihre Türen für alle Bade-Fans und Wellness-Freunde.

ANJA WERNER


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