Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

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Flensburger Tageblatt 29. 09. 2003

"Modell Campushalle": letzte Chance fürs Spaßbad


Glücksburg
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In einer Sondersitzung stimmte die Glücksburger Stadtvertretung dem "Modell Campushalle" für das geplante Spaßbad zu.

Das neue Modell ist die letzte Rettung für das 14-Millionen-Projekt. Ursprünglich war geplant, dass die Stadt Glücksburg das neue Bad mit Wellnesszentrum baut und anschließend an eine von der Stadt gegründete "Bad GmbH" übergibt. Diese Lösung brachte jedoch ein recht hohes finanzielles Risiko für die Stadt mit sich: Mit bis zu 200 000 Euro sollte sich Glücksburg an einem möglichen Verlust beim Betrieb des Bades beteiligen.

"Als dieses Konzept erarbeitet wurde, sah unsere Haushaltslage noch ganz anders aus", erklärte Bürgermeister John Witt das Nein der Kommunalaufsicht zu diesem Plan. Daher wurde auf einer Sondersitzung der Stadtvertretung über ein Konzept nach dem Modell der Flensburger Campushalle beraten. Manfred Bühring von der Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft (WiReg) stellte das neue Modell vor, bei dem europaweit nach einem Generalunternehmer für Planung, Bau und Betrieb des Projektes gesucht werden soll. Sollte sich ein geeigneter Investor melden, würde eine Vorauswahl getroffen und für die in Frage kommenden Firmen eine gesonderte Ausschreibung gestartet, erklärte Witt.

Der weitere Ablauf würde dann wie folgt aussehen: Die Stadt Glücksburg und ihre "Bad-GmbH" geben den Bau des Objektes bei dem Gewinner der Ausschreibung in Auftrag. Gleichzeitig würde mit diesem Generalunternehmer ein möglichst langfristiger Vertrag über den Betrieb des Bades geschlossen. Der Betreiber müsste an die Stadt Glücksburg eine monatliche Pacht abführen, mit der die Kosten für Zins, Tilgung und anfallende Renovierungsmaßnahmen abgedeckt werden.

Dennoch wird es nicht ganz ohne finanzielles Risiko für Glücksburg abgehen: Hinter dem privaten Betreibermodell müsse eine "Auffanglinie" für alle Fälle gebildet werden. Vorgesehen ist, dass Glücksburg für die ersten 60 000 Euro einspringen muss, die nächsten 80 000 Euro teilen sich die Stadt Flensburg und der Kreis Schleswig-Flensburg. Erst bei darüber hinausgehenden Verlusten müsste Glücksburg wieder in die Bresche springen. Eine Frage nach Alternativen zu diesem Modell konnte Bühring kurz und bündig beantworten: "Die Alternative ist, kein Bad zu bauen."

Jetzt sitzt Glücksburg die Zeit im Nacken: Eigentlich müssen bis Ende September alle Unterlagen in Kiel vorliegen, um die komplette Förderung von 7,5 Millionen Euro noch zu erhalten. Bürgermeister Witt zeigte sich optimistisch, dass Glücksburg auch bei verspäteter Übergabe der Papiere 58 Prozent der Baukosten erhalte. Von 16 Stadtvertretern stimmten 15 dem neuen Modell zu. Mit Nein stimmte Ilka Brück (Grüne).


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