Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Tropenbad Waikiki Glücksburg

Presse Waikiki Glücksburg


Flensburger Tageblatt vom 24. April 1999

Schweizer Investoren bereit

"Waikiki": Badetraum in Glücksburg

Endlich ist eine Lösung für das marode Glücksburger Wellenbad in Sicht: Es wird abgerissen. Der "Ersatz" kann sich sehen lassen: Für 40 Millionen Mark wollen Schweizer Investoren ein Spaß- und Erlebnisbad in Glücksburg errichten. Projektname: "Waikiki Glücksburg".

GLÜCKSBURG

(om)

Bürgermeister Hans-Werner Petersen verriet vielversprechende Details: Kinder- und Abenteuerbereich mit großer Wasserrutsche, Saunalandschaft und Wellness-Beauty-Bereich gehören dabei ebenso zu dem Vorhaben wie ein "normales" Sport- und Schwimmbad. Als High-light ist ein Tropenbad mit Wasserfall und aufklappbarer Kuppel geplant.

"Das Bad soll mit Palmen und Wärme Urlaubsatmosphäre vermitteln", erklärte Bürgermeister Petersen. "Die Neugestaltung des Kurzentrums ist eine Riesen-Chance für uns." Der Einzugsbereich für Tagesgäste reiche bis zur Schlei, an die Westküste und nach Dänemark - das habe eine Standort- und Wirtschaftlichkeitsanalyse ergeben, die die Schweizer Investoren in Auftrag gegeben hatten. "Die Menschen aus Glücksburg, Flensburg und der gesamten Region werden genauso davon profitieren wie die Touristen", versprach Petersen. 40 bis 50 neue Arbeitsplätze könnten im "Waikiki" entstehen.

Weiterer Pluspunkt für die Investoren: In der Nähe des thüringischen Gera betreiben die Investoren bereits ein Bad dieser Art, in Pinneberg ist ein weiteres geplant. "In Thüringen funktioniert das Erlebnisbad in einer strukturschwachen Region", weiß Petersen. Mit 550000 Besuchern seien die Erwartungen dort deutlich übertroffen worden.

Wie groß der Segen für das Ostseebad ist, belegen die hohen Kosten, die das altersschwache Wellenbad in jüngster Zeit verursacht haben: 500000 Mark Verlust im Jahr. Und eine überfällige Grundsanierung hätte vier Millionen Mark verschlungen. "Damit hätten wir zwar hohe Schulden, aber noch keinen einzigen Badegast mehr gehabt", sagte Petersen.

Bei aller Euphorie gab der Bürgermeister aber zu bedenken, daß zunächst das Ergebnis des Bauleitverfahrens abgewartet werden müsse. Ein Problem seien die Waldflächen: Das Bad solle zwar auf der jetzigen Fläche des Wellenbades und des Parkplatzes errichtet werden, man brauche aber Parkplätze für 300 Autos. Der Hauptausschuß habe bereits grünes Licht für das Projekt gegeben, am Mittwoch um 19 Uhr werden die Pläne in einer Bauausschuß-Sitzung im Glücksburger Rathaus erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.


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