Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Interspa - Donautherme Wonnemar in Ingolstadt

Donaukurier 18.11.2002

Bald wird nach Thermalwasser gebohrt

Freizeitbad und Eisstadion: Baustart wahrscheinlich im Frühjahr 2003

Reimund Herbst

Ingolstadt (rh) Mit der ganztägigen Haushaltsdebatte des Stadtrates wird Anfang Dezember traditionell die kommunalpolitische Arbeit des Jahres abgeschlossen. Doch heuer ist das anders, denn am 18. Dezember tritt die Vollversammlung noch einmal zusammen, um einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Dabei ist viel Geld im Spiel. Nicht nur beim Einstieg eines neuen Stadtwerke-Partners geht es um einen zweistelligen Millionenbetrag, sondern auch beim Bau des Eisstadions.

Stuttgarter Investor

Die großen Freizeitprojekte an der Südlichen Ringstraße - Multifunktionshalle und Erlebnisbad - sind inzwischen so weit gediehen, dass im Frühjahr 2002 mit dem Baustart gerechnet werden kann. Beim Bad ist man nach Angaben von Wirtschaftsreferent Dr. Alfred Lehmann sogar schon einen Schritt weiter. Die Verträge mit dem Stuttgarter Investor Interspa sind unterschrieben, die Baugenehmigung ist beantragt. Bei der Genehmigung könne "nicht mehr viel passieren", glaubt Lehmann, das Projekt sei ja seit langem bekannt. Wenn das Wetter es zulässt, soll im Januar auf dem Gelände an der Südlichen Ringstraße nach Thermalwasser gebohrt werden. Im Frühjahr ist voraussichtlich Baubeginn für das 57-Millionen-Projekt.

Das Grundstück, auf dem das neue Spaßbad entsteht, gehört der Stadtwerke-Tochter Freizeitanlagen GmbH, Investor Interspa hat dort ein Erbbaurecht, die Stadt bezahlt einen Teil der laufenden Betriebskosten.

Die Stuttgarter Bäderbauer bekommen aller Wahrscheinlichkeit nach auch den Zuschlag beim Eisstadion. "Das Zwischenergebnis sieht gut aus", sagt der Wirtschaftsreferent zum augenblicklichen Stand der Verhandlungen, bei denen vor allem noch steuerrechtliche Fragen zu klären sind. Am 21. November wird sich die Bäderkommission erneut mit der Eissporthalle befassen, die auch für andere Großveranstaltungen zur Verfügung stehen soll. Was den Preis betrifft, so Lehmann, sei man "sehr nahe dran" an den von der Stadt ursprünglich angepeilten 30 Millionen Mark.

Arena für 5000 Zuschauer

Wenn im Stadtrat alles glatt geht, soll Ende des Jahres Vertragsabschluss und im Frühjahr Baubeginn sein. Die ERCI-Fans können sich darauf einstellen, dass sie zum Saisonstart 2003 in die neue Arena einziehen werden. 5000 Zuschauer soll die Halle fassen, 1500 davon auf Sitzplätzen. Am kommenden Montag stellt der Stadtentwicklungsausschuss die baurechtlichen Weichen für das neue Freizeitzentrum zwischen Bahnlinie und Südlicher Ringstraße. Verkehrslärm, Umweltverträglichkeit, Raumordnungsverfahren - dies sind nur einige Stichworte, die dabei zur Sprache kommen.