Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Interspa - Donautherme Wonnemar in Ingolstadt

Donaukurier 27.10.2003

Der ganz große Ansturm im Wonnemar blieb aus

Betreiber zufrieden: Guter Clubkartenverkauf

Barbara Fröhlich

Ingolstadt (bfr) Leere Parkplätze und viel Platz zum Schwimmen in der neuen "Donautherme Wonnemar" an der Südlichen Ringstraße am Wochenende: Der Auftakt in Ingolstadts Badetempel fiel für viele Betrachter doch bescheidener als erwartet aus. Zwar herrschte im Foyer zeitweise drangvolle Enge · knapp 6000 Preis- und Angebotslisten gingen über den Tisch ·, doch nur wenige Neugierige hatten die Bade- oder Saunatasche dabei. Der DK fragte den Center-Manager Thomas Schönemann, ob er über die Zahl der Badegäste enttäuscht ist.

INTERVIEW In Ihre drei anderen Bäder kommen pro Tag bis zu 3000 Badegäste. Wieviel kamen denn beim Eröffnungswochenende in Ingolstadt?

Schönemann: Wir hatten am Samstag 1231 Badegäste und am Sonntag waren es sogar 1893.

Das sind etwa die Hälfte weniger als in den anderen Bädern. Sind Sie enttäuscht?

Schönemann: Nein, wir sind in keiner Weise enttäuscht. Ich habe heute Morgen schon mit unserer Zentrale in Stuttgart telefoniert und Vergleichszahlen eingeholt. In den meisten Fällen ist die Anfangseuphorie gedämpfter. Ein Bad braucht Zeit, um sich zu etablieren. In Sonthofen beispielsweise hatten wir 500 bis 600 Badegäste am ersten Tag, in der ersten Woche kamen wir dann auf 1700 pro Tag. Da waren die Ingolstädter schon bei der Eröffnung badefreudiger. Außerdem galt der erste Tag mehr der Information. Wir haben im Foyer einen riesigen Ansturm erlebt.

Ingolstadt hat aber auch mehr Einwohner als Sonthofen.

Schönemann: Andererseits liegt Sonthofen in einem touristischen Gebiet. Nein, auch wenn man die Größenverhältnisse mit einbezieht, hat es für uns gepasst. Außerdem war für uns wichtig, dass von den Badegästen und von denjenigen, die sich nur informiert haben, die Resonanz sehr, sehr gut war. Ich war am Wochenende jeweils eine Stunde selbst an den Kassen: Die Leute sind begeistert, besonders von der Funktionalität des Bades.

Sind die Menschen durch die Chip-Armbänder und die Kombinationsmöglichkeiten der Tarife verunsichert?

Schönemann: Das war in den anderen Bädern auch so, dass unsere Extra-Flyer zur Benutzung der Chip-Armbänder gar nicht gelesen wurden, sondern die Leute einfach alles ausprobiert haben. Deshalb haben wir das Personal an den Drehkreuzen verstärkt, um ungewolltes Nachzahlen zu vermeiden. Anders als in den anderen Bädern sind in Ingolstadt spontan sehr viele Clubkarten verkauft worden. Und das sind Menschen, die sich schon am ersten oder zweiten Tag entschieden haben, das Bad für ein Jahr zu nutzen.