Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Interspa - Donautherme Wonnemar in Ingolstadt

Donaukurier 23.11.2005

Freizeitanlagen: Neuer Chef muss warten

Reimund Herbst

Ingolstadt (rh) Die Abstimmung über den designierten neuen Geschäftsführer der Freizeitanlagen GmbH, Thomas Hehl, ist am Dienstag vom Beirat überraschend verschoben worden. Wie zu erfahren war, hatte SPD-Sprecher Klaus Mittermaier in nichtöffentlicher Sitzung Bedenken vorgebracht, weil die Beiräte nicht über die Einzelheiten des Anstellungsvertrages informiert worden seien. Mittermaier wollte sich dazu gestern auf Anfrage nicht äußern. Nach DK-Informationen wurde im Ältestenrat des Stadtrates kürzlich angeregt, dass persönliche Daten von Führungskräften nicht den Sitzungsunterlagen beigefügt werden, sondern nur von den Fraktions- und Ausschusssprechern eingesehen werden können. Der bevorstehende Wechsel in der Geschäftsführung der Stadtwerke-Tochter ist jedoch durch diese Formfrage wohl nicht gefährdet. Auch die SPD betonte, dass es gegen den Kandidaten Hehl keine Vorbehalte gebe.

357 000 Wonnemar-Besucher

Im öffentlichen Teil der Sitzung berichtete der bisherige Chef Heinz Maier über das Geschäftsjahr 2004/05, das die Freizeitanlagen mit einem Minus von 4,9 Millionen Euro abschlossen. Während er mit der Belegung der Saturn-Arena - insgesamt 72 Veranstaltungen - sehr zufrieden war, liegt das Freizeitbad Wonnemar nach wie vor weit unter seinen Zielvorgaben. Laut Maier besuchten von Oktober 2004 bis September 2005 etwa 357 000 Badegäste das Wonnemar. "Das ursprünglich geplante Besucheraufkommen mit 450 000 Badegästen wird sich erst mittelfristig einstellen", lautet die Prognose im Bericht des Geschäftsführers.

Das Freizeitbad wird von einem privaten Betreiber geführt. Ab 300 000 Besuchern bekommt die Freizeitanlagen GmbH von ihm pro Person einen Erbbauzins von zwei Euro. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, kündigte Maier an, dass in den kommenden Jahren in den anderen Bädern "umfangreiche Instandsetzungsarbeiten" fällig werden. Diese Investitionen würden das wirtschaftliche Ergebnis "belasten".