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Keitum Therme

Presse Keitum Therme, Sylt-Ost (Planung: Uwe Deyle)


Quelle: Sylter Spiegel Online 19.12.2007

Baustopp

Uwe Deyle

Keitum.(bk) Still ruht die Therme - und dieses Mal gibt es keine harmlose Erklärung dafür, dass auf der Baustelle am Watt nicht gearbeitet wird: Am Montagabend hat Sylt-Osts Projekt-Partner Uwe Deyle (Foto links), der sich mittlerweile von einer renommierten Berliner Kanzlei vertreten lässt, einen Baustopp verhängt. Grund dafür ist laut Aussage von Rechtsanwalt Jan Schlüschen die Tatsache, dass die Gemeinde Sylt-Ost seit Monaten die Zahlung einer vertraglich fest vereinbarten Rate in Höhe von 3 Mio Euro, für die Uwe Deyle in Vorleistung getreten ist, ohne Angabe von Gründen verweigert.

Ein Zufall, dass diese Summe genau dem Betrag entspricht, den die Gemeinde angeblich von Deyle fordern will, weil sein Planungsbüro für die Verzögerungen beim Thermenbau verantwortlich sei, wie Bürgermeister Christoph Schmatloch (Bild rechts) kürzlich über die Sylter Rundschau verkünden ließ? 3,7 Mio will Sylt-Ost unbestätigten Angaben der Tageszeitung zufolge als Schadensersatz für "Mehrkosten und Verzögerungen" an die Bau ausführenden Firmen zahlen und sich den größten Teil der Summe von ihrem Thermenpartner "zurückholen".

"Wenn Uwe Deyle schuld an den durch Planungsverzögerungen entstandenen Mehrkosten wäre, hätte nie eine Veranlassung für die Gemeinde bestanden, der Arge irgendetwas zu zahlen", argumentiert Rechtsanwalt Jan Schlüschen dagegen. Aus seiner Sicht ist überdies klar dokumentiert, dass die Bauverzögerungen durch die permanenten Umplanungswünsche der Gemeinde bzw. des Bürgermeisters verursacht wurden. Das in der Sylter Rundschau erwähnte Gutachten, auf das die Gemeinde ihre Sicht der Dinge stützen soll, ist Schlüschen zufolge im übrigen "ein reines Privatgutachten", dessen Verfasser sich überhaupt nicht mit den zur Debatte stehenden Verträgen beschäftigt habe. Wie es weiter geht oder ob der Stillstand auf Keitums Thermen- Baustelle Dauerzustand wird, bleibt abzuwarten. Noch in dieser Woche soll ein Versuch unternommen werden, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, aber Uwe Deyles Rechtsbeistand ist skeptisch. Das Verhalten der Gemeinde in den letzten Wochen spricht seiner Meinung nach dafür, dass es "sehr schwer wird, sich zu einigen".

Autor/-in: Barbara Kunze


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