Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Keitum Therme

Presse Keitum Therme, Sylt-Ost (Planung: Uwe Deyle)


Quelle: Welt Online 26.01.2010

Sylt bekommt Bauruine der Keitum Therme zurück

Keitum/Sylt - Das Tauziehen um die Bauruine der Keitum Therme auf der Nordseeinsel Sylt ist beendet. Die Gemeinde Sylt und das mit dem Bau beauftragte Unternehmen einigten sich vor einem Schiedsgericht in Frankfurt, dass die Bauverträge unwirksam sind und das Grundstück mit dem begonnenen Bau an die Gemeinde zurückfällt. Das teilten beide Seiten in einer gemeinsamen Erklärung mit. "Ich freue mich sehr", sagte Sylts Bürgermeisterin Petra Reiber. Auf der Baustelle für die 15,5 Millionen Euro teure Wellness-Oase wird seit eineinhalb Jahren nicht mehr gearbeitet.

Nach Querelen hatte die Gemeinde Ende Juli 2008 die Verträge gekündigt. Das Bauunternehmen hatte die Kündigung bis zuletzt nicht akzeptiert. Über das Grundstück am Wattenmeer kann die Gemeinde nun wieder frei verfügen. Reiber erklärte, dass zunächst die Mauern auf Schäden geprüft werden müssten. "Erst nach Prüfung der Bausubstanz können politische Entscheidungen folgen, was mit dem Rohbau passiert", betonte die Bürgermeisterin. Sie könne sich vorstellen, aus bereits bestehenden Becken ein Freibad zu machen, hatte sie noch vor dem Schiedstermin gesagt. Möglich sei aber auch, die Ruine komplett abzureißen. "Entscheidend ist die Bausubstanz."

Ursprünglich wollte Keitum mit der Therme zu einem der führenden Gesundheitsstandorte werden. Nach Angaben Reibers hat die Gemeinde für die Keitum Therme bislang rund 12,5 Millionen Euro bezahlt. Nun hofft die Gemeinde, Geld von den Baufirmen zurückzuerhalten.

lno


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