Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Erlebnisbad Calypso Saarbrücken

Presse Erlebnisbad Calypso in Saarbrücken


Saarbrücker Zeitung 16.01. 2002

Lange Mängelliste eines Badbesuchers

Saarbrücken (wal). Im Saarbrücker Erlebnisbad Calypso gibt es allerhand zu kritisieren. Das meint jedenfalls "SZ"-Leser Christian Bastian, 32. Seine Mängelliste ist lang: "Am Wochenende war ich mit meiner Frau und unseren Kindern, vier und sechs Jahre alt, im Calypso. Der Eintritt in die Sauna kostet für Kinder elf Euro. Das finde ich ganz schön happig." Er bemängelt weiter: "Ich ging mehrmals zwischen dem Bade- und Sauna-Bereich hin und her. Jedesmal hat mich ein Mitarbeiter am Drehkreuz darauf aufmerksam gemacht, ich möge doch bitte sofort meine Badekleidung ablegen. Ich kenne diese Regelung. Ich wollte nur zwei Schritte weiter zu meiner Sporttasche gehen und mich dort ausziehen." Zur Wasser-Rutsche sagt Bastian: "Ich verstehe nicht, wie man eine Rutsche konstruieren kann, auf der Kinder erst ab zwölf Jahren rutschen dürfen. Wie soll ich das meiner Tochter erklären?" Auch die Beschallung im Bad sei sehr schlecht: "Die Durchsagen sind kaum zu verstehen. Dann fehlen Schilder im Bad, man findet sich wirklich kaum zurecht. Die Boden-Fliesen im Schwimmbad sind zu glatt", findet unser Leser außerdem.

Zu den Vorwürfen sagt Annette Waldenburger von der Spaßbad Saarbrücken GmbH: "Eine Sauna-Anlage verursacht Kosten, unabhängig davon, ob der Besucher ein Erwachsener oder ein Kind ist. Die müssen gedeckt werden." Die Mitarbeiter seien angewiesen, jeden Besucher des Sauna-Bereichs in Badekleidung zu bitten, sich zu entkleiden. Dadurch will man verhindern, dass Leute in die Sauna gehen, die "nur gucken, sich selbst aber icht ausziehen wollen." Zur Wasser-Rutsche, dem so genannten "Wildbach", erklärt Waldenburger: "Der TÜV hat die Rutsche geprüft und festgelegt, dass Kinder erst ab einem Alter von zwölf Jahren rutschen dürfen. Wir halten uns nur an die Auflagen." Die Beschallung im Bad sei vor Eröffnung des Calypso von der Feuerwehr überprüft worden: "Aber wir überprüfen das gerne nochmal."

Dass es im Saarbrücker Spaßbad Calypso nicht mehr Schilder gibt, als unbedingt nötig, gehöre zum Konzept "Erlebnis-Bad": "Wo es zum Sanitäter geht oder Ähnliches, das ist natürlich ausgeschildert. Ansonsten soll der Gast sich treiben lassen und das Bad für sich entdecken."

Im Calypso seien auf dem Boden ausschließlich Sicherheitsfliesen verlegt worden: "Der Architekt hat auch mit Naturstein gearbeitet. Geht man von diesen Natursteinen auf die Fliesen, ist natürlich ein Unterschied zu spüren. Wir haben aber ausschließlich Schwimmbad-Fliesen verwendet, die zugelassen sind."


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