Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Planungen Spaßbad Saarbrücken

Presse Spaßbad in Saarbrücken


Saarbrücker Zeitung 11. Juni 1992

Aller guten Dinge sind drei?

Stadt verhandelt mit neuen potentiellen Spaßbad-Investoren

Saarbrücken (hei). Seit Anfang Juni verhandelt Oberbürgermeister Hajo Hoffmann mit verschiedenen potentiellen Investoren für ein Spaß- und Erlebnisbad im Deutschmühlental. Zuvor hatte der Verwaltungschef dem Stuttgarter Architekten Werner Deyle in einem Brief mitgeteilt, daß er dessen Option aufgrund von Untätigkeit und Fristablauf für erloschen ansieht.

Bis zum Spätsommer will die Stadt nun endgültig einen Unternehmer präsentieren, der das Freizeitprojekt in zweistelliger Millionenhöhe realisiert. Wie Stadt-Pressesprecher Urs Kalbfuß gegenüber unserer Zeitung erläuterte, ist Werner Deyle damit zwar noch nicht endgültig aus dem Rennen, er kann ab sofort aber keine Exklusivrechte mehr für eine Spaßbadkonzeption in der Saar-Metropole geltend machen.

Die dem Schwaben vom Stadtrat erteilte Optionsfrist war bereits im Herbst letzten Jahres verstrichen. Dem erfahrenen Sportstättenbauer waren jedoch mehrfach Möglichkeiten zur Nachbesserung seiner Planungen eingeräumt worden. Das jetzt wohl endgültige Scheitern Deyles dürfte in erster Linie darauf zurückzuführen sein, daß es dem Unternehmer nicht gelungen war, öffentliche Fördermittel in gewünschter und zur Realisierung seines 80-Millionen-DM-Projekts auch notwendiger Höhe zu erhalten.

Vor Deyle war schon der Pforzheimer Ex-Bankier Heinz Steinhart mit einem Spaßbad-Konzept in Saarbrücken baden gegangen. Steinhart war noch vor dem ersten Spatenstich unter dem Verdacht der Veruntreuung von Anlegergeldern verhaftet und später zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.


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