Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 23. Oktober 2009

Die Thermen-Historie

August 2005: Die Gruppe "Team Vivendi" erhält den Zuschlag für die Gestaltung des neuen Stadtteils auf der Freiheit. Kernelemente sind eine Therme, ein Ferienpark und Wohnungen.

Mai 2006: Erstmalig werden die Kosten der Therme bekannt: 16 bis 18 Millionen Euro.

Dezember 2006: Die CDU kündigt an, das Thermenprojekt forcieren zu wollen. Die Stadtwerke stoppen alle größeren Investitionen in ihr Schwimmbad - bis die Thermenfrage geklärt ist. Im gleichen Monat werden erste Zweifel an der Finanzierbarkeit des Projekts laut. Kritiker sagen, dass die in einer Studie geschätzte Besucherzahl (250 000 Menschen pro Jahr) zu hoch gegriffen sei.

Mai 2007: Wirtschaftsminister Dietrich Austermann stellt einen 9,8-Millionen-Euro-Zuschuss für den Bau einer Therme in Aussicht.

Juni 2007: Die Thermenplaner kündigen eine Fertigstellung frühestens im Jahr 2010 an. Im selben Monat erklärt die Kommunalaufsicht ein Bürgerbegehren für den Erhalt der Schwimmhalle wegen eines Formfehlers für ungültig.

Juni 2008: Im Rathaus wird bekannt, dass die Kosten für das gesamte Thermenprojekt zu niedrig angesetzt worden sind. Sie steigen von 18 Millionen auf 31,8 Millionen Euro.

Januar 2009:Auf Druck der Politik gibt Bürgermeister Thorsten Dahl das langerwartete Wirtschaftlichkeitsgutachten zur Therme heraus. Demnach ist das kaufmännische Risiko für die Stadt viel höher als erwartet.

April 2009:Kuriose Ratssitzung: Die Anträge von Verwaltung und CDU auf Einleitung eines Markterkundungsverfahrens scheiterten ebenso wie die Vorstöße der SPD, die einer städtischen Trägerschaft an der Therme eine Absage erteilen wollte.

September 2009: Mit knapper Mehrheit entscheidet der Rat, ein europaweiter Vergabeverfahren für die Therme vorzubereiten.


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