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Schleswiger Nachrichten 02. Dezember 2008

"Hallenbadfreunde" machen Druck

Initiative fordert von Bürgermeister und Ratsfraktionen eine Bestandsgarantie für Schwimmhalle

Schleswig
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- Die Bürgerinitiative "Hallenbadfreunde Schleswig" hat Bürgermeister Thorsten Dahl und die Vertreter der Ratsfraktionen dazu aufgefordert, sich für den Erhalt der Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße auszusprechen. Zudem setzt sich die Initiative dafür ein, dass erforderliche Unterhaltungsarbeiten nicht länger aufgeschoben werden. Die "Hallenbadfreunde" reagierten damit auf eine Äußerung von Bürgermeister Dahl im Finanzausschuss. Dahl hatte auf Nachfrage von Politikern zu Einsparungsmöglichkeiten auch das Stichwort Schwimmhalle genannt.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestritt der Bürgermeister gestern jedoch, eine Schließung der Schwimmhalle vorgeschlagen zu haben. Er machte deutlich, dass er dies auch künftig nicht vorschlagen werde. Zudem teilte Dahl mit, dass die Schwimmhalle mit ihrem jährlichen Defizit von 820 000 Euro nicht Bestandteil des städtischen Haushaltsplanes sei, sondern über den Wirtschaftsplan der Schleswiger Kommunalbetriebe abgerechnet werde.

Dahl kündigte an, dass die Kommunalpolitiker in den kommenden Wochen eine Liste mit allen freiwilligen Aufgaben der Stadt zur Beratung erhalten würden. Auch über weitere Einnahmemöglichkeiten werde es eine Aufstellung geben. "Wir orientieren uns dabei an einer Vorschlagsliste des Landes Schleswig-Holstein."

Auch in der Politik macht man sich über die Schwimmhalle Gedanken. Über die Zukunft des Freizeitbetriebes an der Friedrich-Ebert-Straße will sich die CDU jedoch erst dann eine endgültige Meinung bilden, wenn das Gutachten zur Therme auf der Freiheit vorliegt. Nach Ansicht von Fraktionschef Holger Ley sei zu prüfen, ob an die Therme "eine neue Schwimmhalle angedockt werden kann, um für die nächsten 20 Jahre sicherzustellen, dass Schleswig überhaupt noch eine Schwimmhalle hat". Sollte der Fall eintreten, dass die Stadtwerke das Defizit der jetzigen Schwimmhalle nicht mehr finanzieren könnten, wäre die Einrichtung in ihrer Existenz bedroht. Die Stadt könne das Defizit keineswegs finanzieren.

Die SPD, die dem Bau einer neuen Schwimmhalle auf der Freiheit skeptisch gegenüber steht, glaubt nicht daran, dass die bestehende Schwimmhalle geschlossen werden muss. Die Sozialdemokraten warten ebenso wie die CDU auf das Gutachten, dass über die Wirtschaftlichkeit der geplanten Therme Auskunft geben soll. Fraktionsvorsitzender Karsten Reimer geht davon aus, dass man zur Schwimmhalle in Kürze eine endgültige Entscheidung treffen könne.

Sollte der Rat zu dem Schluss kommen, dass die Schwimmhalle geschlossen werden muss, haben allerdings die Bürger das letzte Wort. Die Fraktionen und Bürgermeister Thorsten Dahl sind sich einig darin, dass der Ratsbeschluss vom 10. September 2007 weiterhin Bestand hat: Die Schwimmhalle darf nur geschlossen werden, wenn die Bürger im Rahmen eines Bürgerentscheides ihre Zustimmung geben.


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