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Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 09. April 2008

Neue Bürgerinitiative kämpft für das Hallenbad

Die Zukunft des städtischen Hallenbades ist weiterhin unklar. Spätestens nach der Sommerpause muss der Rat entscheiden, ob das Bad zugunsten einer neuen Schwimmhalle auf der Freiheit geschlossen werden soll. Jetzt hat sich eine neue Bürgerinitiative gebildet, die die Schließung verhindern will.

Schleswig
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- Seit gestern ist die Internet-Seite im weltweiten Datennetz abrufbar: "www.hallenbadfreunde.de" lautet die Adresse einer neuen Schleswiger Bürgerinitiative. Die "Hallenbadfreunde" wollen verhindern, dass die städtische Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße geschlossen wird. Hannelore Mahnke, Kirsten Jensen, Hedda Neumann, Monika Nielsky, Sieglinde Rossek und 30 Mitstreiter sind entschlossen, der Politik Paroli zu bieten.

Die Zukunft des Hallenbades wird spätestens im Sommer wieder auf der Tagesordnung der Politik stehen. Mit Spannung warten die Ratsfraktionen derzeit auf zwei Gutachten, die sich mit dem Themenkomplex Gesundheitstherme und Hallenbad auseinander setzen. Die Gutachter beleuchten unter anderem die Frage, wie teuer der Bau einer Therme mit angedocktem Schwimmbad im neuen Stadtteil auf der Freiheit werden würde. Problem: Zur indirekten Finanzierung des neuen Schwimmbades müsste das bestehende Hallenbad geschlossen werden. Dadurch ergeben sich weitere Fragen, die die Gutachter beantworten müssen: Ist es überhaupt erforderlich, an die Therme eine Schwimmhalle anzudocken? Und: Könnten die Therme auf der Freiheit und das Hallenbad an der Friedrich-Ebert-Straße auch "nebeneinander" in Schleswig existieren? Wie das Rathaus gestern auf Anfrage mitteilte, sollen die Gutachten frühestens Mitte Mai vorliegen. Dem schließe sich eine etwa achtwöchige Auswertung an.

Sollten Gutachter und Politiker zu dem Schluss kommen, dass eine Schließung des Hallenbades erforderlich ist, tritt ein Automatismus in Kraft, den die Ratsversammlung am 10. September 2007 einstimmig beschlossen hat: Für diesen Fall will der Rat einen Bürgerentscheid auf den Weg bringen, damit die Bürger selbst bestimmen können, ob das Hallenbad geschlossen wird - oder nicht.

"Darauf wollen wir vorbereitet sein", sagt Monika Nielsky. Die neue Internet-Seite ist der erste Schritt zu einer groß angelegten Information der Öffentlichkeit. Inhaltliche Schwerpunkte der Seite sind Daten über die Geschichte des Schleswiger Hallenbades sowie ein Pressespiegel über die Berichterstattung zu Therme und Schwimmbad. Sollte es tatsächlich zu einem Bürgerentscheid kommen, würden weitere Aktionen folgen, zum Beispiel Flugblätter und Infostände.

Es ist das zweite Mal, dass sich eine Bürgerinitiative des Hallenbades annimmt. Der Bau der damals 3,1 Millionen Mark teuren Einrichtung an der Friedrich-Ebert-Straße wurde erst durch eine Bürgerinitiative ermöglicht. Sie brachte zehn Prozent der Kosten auf. Übrigens: In dieser Woche feiert das Hallenbad "Geburtstag". Am 11. April vor 38 Jahren ist es feierlich eröffnet worden.


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