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Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Quelle: Schleswiger Nachrichten 20. Februar 2010

SPD in Sorge über Schwimmhalle und kaputte Straßen

Jahresversammlung: Genossen stellten Ziele für 2010 vor

Schleswig

Die Schleswiger SPD will die Pläne für die Sanierung der Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße vorantreiben. Gleichzeitig bekräftigen die Mitglieder auf ihrer Jahresversammlung am Donnerstagabend ihr Nein zum Bau einer mit öffentlichen Geldern geförderten Therme auf der Freiheit. Weitere Themen der Sitzung: die Schäden an Schleswiger Straßen, der Neubau eines Nahversorgungszentrums am Stadtfeld und der Busverkehr.

Zum Schwimmbad sagte Fraktionschef Karsten Reimer, dass es dringend renoviert und saniert werden müsse. Das würde jedoch durch das Thermenprojekt blockiert, da dort der Bau eines neuen Schwimmbades geplant sei. Reimer berichtete den Mitgliedern des Ortsvereins, dass sein Fraktionskollege Eckhard Haeger im Aufsichtsrat der Stadtwerke den Antrag gestellt habe, die Modernisierung der Freizeiteinrichtung an der Friedrich-Ebert-Straße in Angriff zu nehmen. "Mit Ausnahme der Sozialdemokraten hat niemand für diesen Antrag gestimmt."

Kritik übte Reimer an "Team Vivendi", Eigentümer der früheren Kaserne und Projektentwickler der Therme. Zu einem Gespräch mit Wirtschaftsminister Jost de Jager in der vergangenen Woche auf der Freiheit sei die SPD als einzige Fraktion der Ratsversammlung nicht eingeladen worden. "Jeder möge sich selbst ein Urteil darüber bilden, was das für ein Stil ist", so der Fraktionschef. Ortsvereinsvorsitzende Birte Pauls: "Mir ist gesagt worden, dass die SPD-Fraktion ausdrücklich nicht eingeladen worden war." Der Minister sollte bei dem Treffen mit Vertretern der Stadt, der Wirtschaft und der Politik über die Bedeutung der Therme für die Entwicklung der Stadt informiert werden.

Der Zustand der Straßen bereitet den Sozialdemokraten zunehmend Sorgen. Karsten Reimer räumte ein, dass die Stadt in den vergangenen Jahren zu wenig Geld für den Erhalt der Trassen ausgegeben habe. "Die Quittung dafür haben wir in diesem Winter bekommen." Er betonte, dass die im Dezember gefällte Entscheidung, die Sanierung der Flensburger Straße aus finanziellen Gründen um ein Jahr zu verschieben, zum damaligen Zeitpunkt richtig gewesen sei. Doch angesichts der jetzt in gravierendem Maße aufgetretenen Schäden müsse etwas geschehen. Die Schlaglöcher müssten zügig geschlossen werden. Er warnte jedoch vor Schnellschüssen. Die Gesamtplanung für die Straße sei weder abgeschlossen noch die Finanzierung gesichert.

Intensiv befassen wird sich die SPD mit dem Bau eines Nahversorgungszentrum zwischen Stadtfeld und Schubystraße. "So lange andere Märkte vorhanden sind, werden wir am Stadtfeld kein Baurecht schaffen", so Reimer. Er teilte mit, dass die Firma Edeka an der Breslauer Straße ihren Mietvertrag um ein Jahr verlängert habe. Ursprünglich sollte im Sommer Schluss sein.

Ingo Degner, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, nahm Stellung zur Situation des öffentlichen Personen-Nahverkehrs. Die insbesondere von Schleswiger Politikern geäußerte Kritik am Busverkehr und insbesondere an der Schülerbeförderung wies er zurück. Hierbei nahm er auch seine Parteikollegin Birte Pauls ins Visier. Diese hatte die Schülerbeförderung in einem Atemzug mit dem Transport von Schlachtvieh erwähnt. Degner zeigte dafür kein Verständnis. "Über die Schülerbeförderung gibt es keine Beschwerden."

"Team Vivendi" contra SPD

Der Mitgesellschafter von "Team Vivendi", Volker Schlüschen, bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass man zwar die SPD-Landtagsabgeordnete Birte Pauls, nicht jedoch die SPD-Ratsfraktion zu dem Gespräch mit Wirtschaftsminister de Jager eingeladen hatte. Auf die Frage, ob "Team Vivendi" insbesondere den Fraktionschef Karsten Reimer nicht habe dabei haben wollen, erklärte Schlüschen: "Das kann man so sehen. Seine Meinung ist hinlänglich bekannt." Karsten Reimer zählt zu den schärfsten Kritikern einer Gesundheitstherme auf der Freiheit.

dj


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