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Schleswiger Nachrichten 05. Februar 2008

Studie: Öffentlich-private Bauprojekte rechnen sich nicht

Schwarzenbek/Sylt
/sh:z

- Rathäuser, Schulen, Kindergärten - immer häufiger lassen Länder und Gemeinden öffentliche Bauten von privater Seite finanzieren, bauen und betreiben. Fachleute nennen das Public Private Partnership (PPP). Einer aktuellen Studie des Deutschen Institutes für Urbanistik (Difu) zufolge setzt besonders die Bauindustrie auf solche Projekte, für die öffentliche Hand sind die Finanzierungsmodelle jedoch weniger lukrativ, als erhofft.

Nach Berechnungen des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie gibt es in Deutschland derzeit 75 vergebene PPP-Projekte, davon fünf in Schleswig-Holstein. Acht sind in Vorbereitung.

Das Difu untersucht in seiner Studie unter anderem das Gymnasium in Schwarzenbek sowie die Keitum Therme auf Sylt. Doch beide Kommunen waren nicht bereit, etwas über den finanziellen Vorteil zu sagen. Auf Sylt ist die Gesamteinschätzung des PPP-Projektes ohnehin problematisch. Wegen diverser Baumängel gibt es inzwischen einen Rechtsstreit.

"Bei den ersten PPP-Modellen rechneten die Kommunen mit einer Ersparnis von mehr als 20 Prozent, heute werden nur noch fünf bis sechs Prozent prognostiziert", sagt der selbstständige Gutachter Robert Kösling.

Der Landesrechnungshof Schleswig-Holstein hat die Baukosten einer Rettungswache in Elmshorn überprüft und kam zu dem Schluss, dass dieses PPP-Modell teurer wäre, als eine Finanzierung über den Kreishaushalt.

Auf Seiten der Bauindustrie ist das Interesse an PPP-Modellen groß. Meistens bekommen Großunternehmen die Aufträge. Als Nachunternehmer kommen dagegen laut Difu zu 80 Prozent kleinere und mittlere Unternehmen zum Zuge.

Joachim Göres


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