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Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 25. April 2007

Susanne Schöning nach Ratsbeschluss: "Jetzt kann es auf der Freiheit losgehen"

Mehrheitsgesellschafterin vom "Team Vivendi" sieht das Risiko für die Stadt als überschaubar an

Schleswig
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- Die Erleichterung war Susanne Schöning, Mehrheitsgesellschafterin der Kaserneneigentümer vom "Team Vivendi", deutlich anzumerken. Als am Montagabend in der Ratsversammlung nach langer kontroverser Debatte das Abstimmungsergebnis pro Gesundheitstherme feststand, wich die Anspannung von ihr. "Ich bin sehr froh, dass es jetzt endlich auf der Freiheit weiter gehen kann", sagte sie anschließend im Gespräch mit unserem Redaktionsmitglied Frauke Bühmann.

Frau Schöning, Sie haben gerade die Diskussion über die Therme in der Ratsversammlung verfolgt und neben den Argumenten der Befürworter auch die der SPD-Fraktion gehört, die nach wie vor geschlossen gegen das Projekt ist. Welches Gefühl haben Sie dabei?

Schöning: Also, zunächst bin ich einfach sehr erleichtert und glücklich, dass wir nach dreieinhalb Jahren Diskussion jetzt einen Wendepunkt erreicht haben. Ich habe das Gefühl, es geht nun in die richtige Richtung. Wir können unsere Visionen umsetzen und einen neuen Stadtteil entwickeln.

Ich danke der CDU und dem SSW für ihre Verlässlichkeit und dafür, dass sie sich für den Bau unserer Gesundheitstherme stark gemacht haben. Den Kritikern muss ich sagen, dass wir ihre Vorbehalte gegenüber dem Projekt inhaltlich nicht nachvollziehen können.

Auch bei den Kritikern werden Sie als Unternehmerpersönlichkeit sehr geschätzt. Jedoch überwiegt bei den Projektgegnern die Sorge, dass sich die Stadt bei einer jährlichen Belastung eines so genannten Nutzungsentgeltes über 500 000 Euro langfristig übernehmen könnte. Können Sie das nachempfinden?

Schöning: Nein, aus unternehmerischer Sicht sehe ich das als einschätzbares und begrenztes Risiko für die Stadt an. Mehr noch: Durch die Lösung, dass die Stadt als Trägerin für das Projekt auftritt, haben wir Gewinner auf beiden Seiten. Denn die Stadt erhält ein neues Sportbad, für das wir vom "Team Vivendi" kostenlos eine Fläche auf der Freiheit zur Verfügung stellen. Auch spart die Stadt langfristig Kosten für die Unterhaltung des alten Schimmbades ein.

Haben Sie und Ihre Mitstreiter vom "Team Vivendi" in den vergangenen Monaten, in denen es teilweise heftig eskalierte zwischen Projektbefürwortern und Gegnern, manchmal Zweifel geplagt, ob man in Sachen Gesundheitstherme richtig liegt?

Schöning: Nein, wir sind überzeugt von unserer Idee, einen neuen Stadtteil unter dem besonderen Aspekt der Gesundheit und des Wohlfühlens zu errichten. Dafür steht die Therme im Mittelpunkt. Dieses Konzept hat ja auch von Anfang an die Stadtvertreter überzeugt. Im Kontext dazu steht ein Hotel sowie ein Ferienpark. Wichtig ist uns gleichzeitig das Heilkunde-Institut, in dem unterschiedliche Heilmethoden von der Akupunktur bis hin zur chinesischen Medizin angeboten werden sollen. Der ganzheitliche Ansatz in der Medizin ist mir sehr wichtig. Ein zusätzliches Pflegezentrum gehört auch dazu.

Wie geht es jetzt nach dem Ratsbeschluss, in dem die Stadt die Trägerschaft für eine Therme übernehmen will, weiter?

Schöning: Da jetzt die Voraussetzungen geschaffen worden sind, die Wirtschaftsminister Austermann gefordert hat, erwarten wir schon bald den Förderbescheid aus Kiel in ausreichender Höhe, sodass die Verhandlungen mit Investoren für Therme, Hotel, Ferienpark, Heilkundeinstitut etc. forciert werden können. Der endgültige Preis für die Therme wird durch eine europaweite Ausschreibung ermittelt werden.

Befürchten Sie keine Konkurrenzsituation mit anderen Bädern etwa in Glücksburg und Damp?

Schöning: Überhaupt nicht, denn unsere geplante Therme steht unter einem ganz anderen Vorzeichen - nämlich des Wohlfühlens und der Unterstützung zur Behandlung von Krankheiten. Auch die Seele des Menschen soll mit einfließen. Es ist die von uns entwickelte Kombination von Kultur- und Gesundheitstherme. Das bedeutet: Kultur findet unter anderem in Form von Live-Konzerten und Lichtspielen in der Gesundheitstherme statt.

Was darf Schleswig sich erhoffen, wenn der neue Stadtteil nach Ihren Wünschen und Vorstellungen Wirklichkeit wird?

Schöning: Schleswig darf sich auf einen lebendigen Stadtteil freuen. Gleichzeitig wird es zu einer spürbaren Stärkung der Wirtschaftskraft und zu neuen Arbeitsplätzen kommen. Denn auf der Freiheit werden rund 600 Wohneinheiten entstehen. Von den Neu-Schleswigern wird die Stadt durch die Schlüsselzuweisungen pro Bürger erheblich profitieren.


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