Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 31. Januar 2007

Therme: Kreis will Klarheit von der Stadt

Der Förderbescheid des Wirtschaftsministeriums für die Gesundheitstherme auf der Freiheit lässt weiter auf sich warten. Nach SN-Informationen will Wirtschaftsminister Dietrich Austermann vor seiner Entscheidung über etwaige Zuschüsse für das Projekt noch Stellungnahmen abwarten, unter anderen vom Kreis Schleswig-Flensburg.

Schleswig
/ fbü / dj -

Der Kreis wiederum sieht sich derzeit nicht in der Lage, ein Pro oder Contra zu dem Projekt abzugeben, da die Rahmenbedingungen nicht ausreichend geklärt seien. Dazu Landrat Bogislav Tessen von Gerlach gestern auf Nachfrage: "Zwar liegt uns eine Aufforderung zur Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums vor, aber dem können wir zur Zeit noch nicht nachkommen, weil uns präzise Angaben fehlen."

Da sei nun die Stadt am Zuge. Sie selbst habe noch keine konkreten Beschlüsse zu dem Projekt gefasst. Auch die Frage, was mit dem städtischen Schwimmbad an der Friedrich-Ebert-Straße geschehen solle, sei nicht geklärt. Die Antworten auf diese Fragen werde der Kreis abwarten, sagte von Gerlach.

Der Zeitpunkt für die Entscheidungsfindung des Kreises hänge noch von weiteren Faktoren ab: Erst müsse sich in diesen Wochen der neue Regionalbeirat formieren, in dem Verantwortungsträger aus dem Kreis, den Gemeinden sowie aus Flensburg und Schleswig sitzen. Der Beirat werde sich mit der Gesundheitstherme auf der Freiheit, aber auch mit den Auswirkungen auf die Besucherzahlen für das Erlebnisbad in Glücksburg beschäftigen. Es gelte heraus zu finden, so von Gerlach, inwieweit zwei "hochgeförderte Projekte in Schleswig und Glücksburg bei sich überlappenden Einzugsgebieten miteinander konkurrieren würden und ob das vertretbar für die Region wäre".

Natürlich könne er nachvollziehen, dass die geplante Gesundheitstherme "einen großen Impuls für die Entwicklung auf der Freiheit auslösen würde", sagte der Landrat. Und wenn es der Stadt gut gehe, profitiere auch die Region davon. Dennoch bleibe er dabei, dass erst die Rahmenbedingungen geklärt sein müssten, bevor der Kreis sich zu dem Projekt äußern könne.

Das wiederum stellt Bürgermeister Thorsten Dahl vor ein Problem. Denn die Stadt benötigt zunächst ein Signal aus Kiel über die Höhe einer möglichen Förderung, um Aussagen zu den Rahmenbedingungen eines Thermenbaus in Schleswig treffen zu können. Nach Ansicht von Dahl sei eine Therme für eine nachhaltige Entwicklung des neuen Stadtteils auf der Freiheit erforderlich. Der Bürgermeister hofft auf einen eindeutigen Ratsbeschluss: "Der Rat muss zur Therme eine klare Aussage treffen."


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