Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Quelle: Schleswiger Nachrichten 10. September 2005

Therme soll jährlich 400 000 Besucher locken

Die "Toskana Therme" gilt als eine der Hauptattraktionen in dem Stadtteil, der auf dem Gelände der Kaserne entstehen wird. Nach den Erwartungen der Investorengruppe "team vivendi" wird diese Gesundheitstherme, an die sich ein 200-Betten-Hotel anschließen soll, jährlich 400 000 Besucher anlocken - auch außerhalb der Saison.

Schleswig Frauke Bühmann

Am kommenden Mittwoch werden im Rathaus in einer kleinen Feierstunde die letzten Unterschriften unter den Vertrag zwischen der Stadt und der bundeseigenen Gesellschaft "gebb" gesetzt. Anschließend erfolgt eine symbolische Schlüsselübergabe für das Kasernengelände an die Investorengruppe "team vivendi". Diese will so schnell wie möglich mit der Errichtung des neuen Stadtteils beginnen, erklären Christian Seifert und Herbert Nielsen als geschäftsführende Gesellschafter von "team vivendi" auf Nachfrage unserer Zeitung. Die meisten der vorhandenen Gebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände sollen abgerissen werden - bis auf das Casino und das Soldatenheim. Die neuen Bauten werden im Rahmen eines Ideenwettbewerbs konzipiert werden.

Die "Toskana-Therme" stellt eine warme Salzwasser-Therme, in der unter Wasser Musik eingespielt wird, dar: Nach derzeitigen Planungen der Betreiber in Bad Sulza wird diese Gesundheitstherme, an die Wellness-Anlagen angeschlossen sind, eine Wasserfläche von etwa 1000 Quadratmetern haben. Kein bloßes Plantschen und Schwimmen, sondern "Baden in Licht und Musik" stehen in der Therme im Vordergrund, und das alles "in großer Ruhe". Gestresste Menschen fühlen sich dabei laut Betreiber genauso wohl wie Ältere und Kinder.

Micky Remann, Mit-Initiator und Kulturverantwortlicher der Toskana Therme in Bad Sulza, erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung: "Die Inspiration der Sinne durch Klang, Licht und Duft spielt eine große Rolle und trägt zum Wohlbefinden der Besucher bei." Das Herzstück der Anlage bildet der "Liquid Sound Tempel" als "konzentrierte Oase der Ruhe". Mit diesem Prinzip von "Wellness pur" könne man auf eine zwölfjährige Erfahrung in den Toskana-Thermen in Bad Sulza nahe Weimar und in Bad Schandau nahe Dresden verweisen. Beide Thermen, die als Familienbetriebe arbeiteten, schreiben nach Angaben der Tarper Investoren schwarze Zahlen und seien "zum Motor einer touristischen Regionalentwicklung" geworden. Diese positive Strahlkraft werde ebenfalls auf dem Schleswiger Kasernengelände von der Toskana-Therme erwartet. Nach Seiferts Worten sei sie eine Ergänzung zu den Bädern in Damp 2000 und bald in Glücksburg.

In Bad Sulza verfüge nicht nur das an die Therme angeschlossene Hotel über eine ganzjährige Auslastung von 70 Prozent, auch die Hotels in der Umgebung profitierten vom Besucherstrom, betonte "vivendi"-Geschäftsführer Hermann Nielsen. Wie vor ihm bereits mehrere Schleswiger Delegationen war er gerade mit seiner Ehefrau in beide ostdeutsche Städte gereist, um sich ein eigenes Bild über die Thermen zu machen.


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