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Schleswiger Nachrichten 21. September 2007

Therme: SPD gegen "übereilte Beschlüsse"

Die SPD wird "übereilte Beschlüsse" zur Therme auf der Freiheit nicht mittragen. Damit erteilte Fraktionsvorsitzender Karsten Reimer dem Vorstoß der CDU eine Absage, wonach die Stadt noch in diesem Jahr die Trägerschaft für eine Therme übernehmen soll. Die SPD will zunächst das Ergebnis mehrerer Gutachten über die Wirtschaftlichkeit des Projekts abwarten.

Schleswig
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- Soll die Stadt noch in diesem Jahr per Ratsbeschluss die Trägerschaft für die geplante Therme auf der Freiheit übernehmen? Die CDU-Fraktion und ihr Bürgermeister-Kandidat Sven Leder reagierten auf diese Frage am Montag mit einem klaren Ja. Gestern folgte die Stellungnahme der SPD. Die Sozialdemokraten sprachen sich dagegen aus.

Wie Fraktionsvorsitzender Karsten Reimer deutlich machte, sei die SPD zwar grundsätzlich für eine Therme auf der Freiheit, dennoch wolle man zunächst die Ergebnisse der Gutachten abwarten, die sich mit der Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts auseinandersetzen. Dabei solle auch die Frage geklärt werden, ob an die neue Therme ein Schwimmbad angedockt werden könne. "Bevor wir einer städtischen Trägerschaft für die Therme zustimmen, müssen wir wissen, ob und wie sich das Ganze rechnet." Mit Ergebnissen rechne er nicht vor März kommenden Jahres. "Ich halte es für unverantwortlich, schon vorher weitergehende Beschlüsse zur Therme zu fassen."

In diesem Zusammenhang äußerte sich Reimer verwundert über den CDU-Kandidaten Leder, der bei der Trägerschaftsübernahme aufs Tempo drücke - ohne auf die gutachterlichen Stellungnahmen warten zu wollen. Dies steht aus Sicht von Reimer im Widerspruch zur Internetseite von Leder. Dort sei zu lesen: "Lasst die Zahlen sprechen - rein emotional geführte Debatten helfen uns nicht weiter."

Das Argument der CDU, dass Investoren Planungssicherheit bräuchten und deswegen eine schnelle Entscheidung zur Therme erforderlich sei, ließ Karsten Reimer nicht gelten. Seines Wissens nach sei keine der Auflagen des Wirtschaftsministeriums für die Gewährung eines 9,8-Millionen-Euro-Zuschusses für den Bau der Therme erfüllt. So gebe es noch keine unterschriebenen Verträge über den Bau eines Hotels sowie eines Ferienhausparks.

Dass das "Team Vivendi" als Eigentümer der früheren Kaserne endlich Geld verdienen wolle, könne er nachvollziehen, so Reimer. Allerdings gebe es für den westlichen Teil der früheren Kaserne bereits einen Bebauungsplan. "Vivendi" könne dort jederzeit Grundstücke verkaufen oder bebauen.


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