Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 17. März 2009

Therme: Was sagt die Konkurrenz?

Stellungnahmen aus Damp und Glücksburg nötig

Schleswig
/
dj

- Soll der Bau einer Schleswiger Gesundheitstherme mit Mitteln des Landes gefördert werden, darf sie den bestehenden Bädern in der Region keine Kunden abspenstig machen. Dies muss die Stadt dem Wirtschaftsministerium in Kiel darlegen. Doch die vom Land geforderten Stellungnahmen aus Damp und Glücksburg zur geplanten Schleswiger Therme liegen noch immer nicht vor. Wie sich gestern im Hauptausschuss herausstellte, hat die Stadtverwaltung den betreffenden Gemeinden die vorliegenden Thermen-Gutachten nicht zur Kenntnis gegeben.

SPD-Fraktionschef Karsten Reimer forderte Bürgermeister Thorsten Dahl auf, die erforderlichen Stellungnahmen einzuholen: "Das muss doch endlich mal abgearbeitet werden." Frank Neubauer (CDU) machte deutlich, dass den Gemeinden eine Stellungnahme schwerfallen werde: "Damp und Glücksburg wissen immer noch nicht konkret, um was es hier geht."

Dahl sagte dazu: "Die Gutachten, die öffentlich sind, kann jeder haben." Ein Problemfall sei das Gutachten zur Wirtschaftlichkeit der Gesundheitstherme. Mit der Beratungsgesellschaft KPMG sei abgestimmt, dass dieses Gutachten nur denjenigen zur Verfügung gestellt werde, die ein "berechtigtes Interesse" hätten. Bestimmte Stellen des Papiers müssten jedoch geschwärzt werden.

Dahl betonte, dass dem Wirtschaftsministerium das Gutachten über die Wirtschaftlichkeit mittlerweile vorliege. Das Ministerium hatte Ende Februar kritisiert, die Analyse noch nicht erhalten zu haben. Wie der Bürgermeister gestern erläuterte, sei die Verzögerung auf eine technische Ursache zurückzuführen: Die Datenmenge der 120-Seiten-Expertise sei für den Versand per E-Mail zu groß gewesen.

Ende dieser Woche wollen Politik und Verwaltung mit einem potenziellen Thermeninvestor ins Gespräch kommen. Die Therme soll 31,3 Millionen Euro kosten. Die Stadt hofft auf einen Landeszuschuss über maximal 9,8 Millionen Euro.


Presse Therme Schleswig