Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Quelle: Schleswiger Nachrichten 09. August 2010

Thermen-Gutachten: CDU erfreut, SPD skeptisch

Schleswig

Das neue Gutachten des Wirtschaftsministeriums über die Bäderlandschaft in Schleswig-Holstein liegt zwar offiziell noch nicht vor, aber es gibt bereits Stellungnahmen von Politikern. Der CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen teilte mit, dass er die Wirtschaftlichkeit und die Alleinstellung der Gesundheitstherme in Schleswig durch diese Studie als "positiv bewertet" ansehe. Damit sei die Grundlage gelegt für die Bewilligung der Landeszuschüsse für die Therme. Das Land bekenne sich damit zu seiner Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung im Landesteil.

Es gehe bei dieser Entscheidung um weit mehr als um eine 9,8 Millionen-Euro-Förderung der Therme: "Es geht um die Entwicklung eines Stadtteils, um die Umsetzung eines touristischen Konversionsprojektes, um die mit der Therme verbundene Ansiedlung eines Hotels und eines Ferienparks", so Callsen.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Birte Pauls zeigte sich hingegen skeptisch. Mit Blick auf das neue Gutachten sagte sie, dass die Befürworter der Therme eine erfolgreiche Lobbyarbeit geleistet hätten. "Ich halte es für fragwürdig, wenn das Land Schleswig-Holstein Fördermittel in Millionenhöhe für die Therme freigibt, während soziale Einrichtungen vor Ort durch Kürzungen von Zuschüssen von der Schließung bedroht sind." Vom "Team Vivendi" als Eigentümer der früheren Kaserne hätte sie erwartet, dass man in der Lage sei, dass Thermenprojekt zu realisieren, ohne die öffentliche Hand zu belasten und die Stadt Schleswig in die Risikoverantwortung zu nehmen. Zudem äußerte Birte Pauls Zweifel daran, dass das Land gleich zwei große Projekte in Schleswig bezuschussen werde. Sie sagte dies mit Hinweis auf den geplanten Krankenhausneubau, der aus ihrer Sicht eine höhere Priorität als die Therme habe.

dj


Presse Therme Schleswig