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Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 23. März 2007

Vereine gegen Abriss der Schwimmhalle

Die Nutzer der Schwimmhalle formieren sich. Gemeinsam wollen sie dafür eintreten, dass die Einrichtung an der Friedrich-Ebert-Straße erhalten und nicht zugunsten einer Therme im Stadtteil auf der Freiheit abgerissen wird. Ihr Zugpferd ist der TSV - mit 1800 Mitgliedern Schleswigs größter Verein.

Schleswig
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- In der Sitzung des Bauausschusses am kommenden Dienstag, 27. März, werden Politiker und Verwaltungsmitarbeiter wohl nicht unter sich bleiben. Schleswigs Sportvereine wollen zu der um 15 Uhr im Rathaus beginnenden Sitzung Beobachter entsenden. Von besonderem Interesse ist für sie der Tagesordnungspunkt 4. Die Politiker werden sich damit befassen, ob Schleswig die Trägerschaft für die geplante Therme auf der Freiheit übernehmen soll - und im Gegenzug ihr Schwimmbad an der Friedrich-Ebert-Straße schließen wird.

Letzteres stößt bei Schleswiger Vereinen auf Widerstand. Sie haben sich in den vergangenen Wochen formiert, um eine gemeinsame Linie in Sachen Schwimmbad abzustimmen. Mit am Tisch saßen in den ersten Gesprächen unter anderem der VfR, die DLRG, der Tauchsportclub "Krabbe" und der TSV als mitgliedsstärkster Schleswiger Verein. Alle Clubs nutzen die Schwimmhalle - und sie treten gegen den Abriss der Einrichtung ein.

Aus Sicht der Vereine ist die jetzige Schwimmhalle für ihre Bedürfnisse ideal. Öffnungszeiten, Beckengröße und Wassertiefe entsprechen den Erfordernissen. Was hingegen eine an die Therme angedockte Schwimmhalle auf der Freiheit bieten würde, wissen die Vereine nicht. "Es gibt bei uns eine große Unsicherheit", sagt TSV-Vorsitzender Aksel Busse, viele Informationen lägen nicht vor.

Busse brachte die Vereine an einen Tisch. Gemeinsam lud man Vertreter der Fraktionen ein. "Und alle sind gekommen." Das Gespräch im Februar fand hinter verschlossenen Türen statt. Die Aussage der Politiker: In Schleswig werde es auch künftig eine Schwimmhalle geben - keine klare Antwort gab es auf die Frage nach dem Standort.

Denn während sich die CDU dafür ausspricht, ein Schwimmbad an die geplante Therme auf der Freiheit "anzudocken" und dafür das bestehende Hallenbad abzureißen, beharrt die SPD darauf, an der Einrichtung an der Friedrich-Ebert-Straße nicht zuletzt aus Kostengründen und wegen der zentralen Lage festzuhalten. Die zentrale Lage ist bei der Beurteilung der jetzigen Schwimmhalle durch die Vereine zwar von nachrangiger Bedeutung, aus Sicht der Schulen sieht das jedoch anders aus. Inbesondere die Bruno-Lorenzen-Schule und die Lornsenschule wären bei einem Schwimmbad auf der Freiheit gezwungen, ihre Schüler per Bus zum Schwimmunterricht zu fahren.

TSV-Chef Busse geht davon aus, dass eine überwältigende Mehrheit innerhalb seines Vereins für den Erhalt der jetzigen Schwimmhalle eintreten wird. Sollte sich die Ratsversammlung für den Abriss entscheiden, müsste dies nicht das letzte Wort in der Debatte sein. Innerhalb des größten Schleswiger Vereins wird offen darüber gesprochen, einen entsprechenden Ratsbeschluss mit einem Bürgerentscheid auszuhebeln.


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