Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig

Quelle: Schleswiger Nachrichten 05. August 2010

Zu viele Thermen und Bäder im Norden?

Vom Wirtschaftsminister beauftragte Gutachter empfehlen "restriktive Förderung"

Kiel

Das Land Schleswig-Holstein sollte den Bau neuer Spaßbäder und Thermen nur noch sehr restriktiv fördern. Dies empfehlen Experten, die die Bäderlandschaft im Norden im Auftrag des Wirtschaftsministeriums untersucht haben. "Als Ergebnis lässt sich grob zusammenfassen, dass die Gutachter die Bäderlandschaft im Hinblick auf Überschneidungen und nötige Alleinstellungsmerkmale als sehr kritisch einstufen", sagte gestern die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Dr. Cordelia Andreßen. Landesweit existieren 32 touristisch relevante Erlebnisbäder und Thermen. Sie weisen durchschnittliche Jahresdefizite von knapp 800 000 Euro auf. Fünf weitere Bäder sind in Planung.

Nach den Worten von Andreßen überprüften die Gutachter die Machbarkeit weiterer Bäder vor allem im nordöstlichen Landesteil. Dabei habe man untersucht, inwieweit Bau und Förderung weiterer Projekte sinnvoll seien oder ob Marktverdrängungen und Marktsättigungen eintreten könnten. Insgesamt wurden elf Bäder von dem Gutachter besichtigt und einem Qualitäts-Check unterzogen. Auf der Grundlage einer fachlichen Markteinschätzung analysierten die Experten die Konkurrenzbeziehungen zwischen bestehenden und geplanten Angeboten. Das Gutachten soll in diesen Tagen den betroffenen Kommunen zugeleitet werden. "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame Strategie finden werden, um Kanibalisierungs-Effekte unter den Bädern zu vermeiden und ein Angebot zu entwickeln, das sich nahtlos in unsere Tourismus-Strategie einfügt", sagte Andreßen.

Anlass für das Gutachten ist unter anderem der geplante Bau einer Gesundheitstherme in Schleswig. Dafür will die Stadt beim Land einen Zuschuss über 9,8 Millionen Euro beantragen. Das Projekt ist in Schleswig aus finanziellen Gründen umstritten. Von der Stadt beauftragte Fachleute taxierten die Kosten auf 31,3 Millionen Euro. Für diese Summe soll eine Therme, ein daran angedocktes Schwimmbad sowie eine Sole-Förderung realisiert werden.

dj / kim

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