Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Interspa Wonnemar Neu-Ulm (ehem. Atlantis)

Quelle: szon.de

"Atlantis" geht nicht mehr unter

Bei "wunderbarem Wetter" redeten die Oberbürgermeister der Städte Ulm und Neu-Ulm, Ivo Gönner und Gerold Noerenberg, viel über Hochwasser. Grund war die offizielle Inbetriebnahme des Hochwasserschutzes rund um das den beiden Städten gehörende Freizeitbad "Atlantis".

ULM/NEU-ULM (kr) Noerenberg erinnerte an den sagenhaften Kontinent, der dem Spaß-Bad den Namen gab, und der von den Fluten verschlungen wurde. Auch das Neu-Ulmer "Atlantis" ging unter - bei zwei Hochwässern 1999 und 2005, wie der OB sagte. In Zukunft werde das nicht mehr der Fall sein.

Ivo Gönner sprach von einer "optimalen Lösung". Die gut 3,1 Millionen Euro, die der Bau kostete, hätten sich, "wie es bei Geschwistern üblich ist", Ulm mit zwei Millionen und Neu-Ulm mit dem Rest geteilt.

Den kleinen Festakt, bei dem die beiden Oberbürgermeister eine Erinnerungstafel an die Flutschutzmauer schraubten, benutzte Gönner auch dazu, ein Bekenntnis zum "Atlantis" abzugeben. "Wir glauben an die Anlage auch in Zukunft." Anlass dafür ist der Umstand, dass das marode Bad für geschätzte zehn Millionen Euro renoviert werden muss - und zwar im kommenden Jahr. Dabei werde die Anlage wohl für eine längere Zeit "am Stück" geschlossen bleiben müssen. Der Ulmer OB deutete auch an, wie das Bad künftig betrieben werden soll: "Beamte sind keine Bademeister." Klipp und klar trat er Vorschlägen entgegen, das Bad zu verkaufen oder gar abzubrechen: "Wir behalten das Bad im Eigentum."

Ulrich Grötzinger von der Firma Obermeyer, die den Hochwasserschutz geplant hat, erläuterte, dass das "Atlantis", das Donau-Freibad und die Eislaufanlage von einer "ringförmigen Schutzwand" umschlossen sind. Die zwischen 1,3 und zwei Meter hohe Mauer weist wegen zehn Zufahrten zum Gelände Lücken auf, die mit mobilen Sperren bei Flutgefahr binnen sechs Stunden verschlossen werden können. Wichtiges geschah auch im Untergrund der Mauer: Eine etwa 14 Meter in die Tiefe reichende Dichtwand verhindert das Eindringen von Grundwasser, das unter Umständen den Gebäudekomplex "auftreiben" würde. Innerhalb der Schutzzone wurde auch ein Brunnen angelegt, der "Atlantis", Donau-Freibad und Eislaufanlage mit Brauchwasser versorgt.

(Erschienen: 26.07.2008)