Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Grandhotel Insel Usedom

Presse Grandhotel Insel Usedom


Quelle: Ostsee-Zeitung

Wochenendausgabe, 19./20. Januar 2002

First Class am Bansiner Strand

Endlich wird in Bansin die Meeresstrand-Lücke geschlossen. Für 30 Millionen Euro plant die Frankfurter Immobiliengruppe den Bau des Grandhotels Insel Usedom. Baustart im September.

Bansin (OZ) Der "Krater von Bansin" dürfte bald der Geschichte angehören. Wo einst das traditionsreiche "Meeresstrand" stand -das Herz des Seebades- soll bis Ostern 2004 eine First Class Adresse errichtet werden. "Grandhotel Insel Usedom" - ein Fünf-Sterne-Haus mit einer Mischung aus Kultur, Entertainment und Erlebnisgastronomie in traditioneller Bäderarchitektur. Architekt Tom Krause spricht von einem "Meisterstück". Er hat seine planerischen Fähigkeiten bereits in 22 Ländern unter Beweis gestellt. Wenn er auf seine Referenzen verweist, tauchen Objekte in Dubai, der Dominikanischen Republik oder den USA auf. Beim Fleesensee-Projekt hatte er auch seine Finger im Spiel.

Das riesige Loch an der Bansiner Promenade versucht Krause mit der Gemeinde bereits seit 1993 zu schließen. "Pläne hatten wir hier schon genug. Es ist aber das erste Mal, dass der Investor auch einen Betreiber mitgebracht hat", steht Bansins Bürgermeister Jochen Kissing voll hinter dem neuen Projekt. Beim Investor handelt es sich um eine Frankfurter Immobiliengruppe. Den Hotelbau finanziert das Unternehmen über eine Landesbank, deren Name Bernd-Christian Cullmann von der Immobiliengruppe aber noch nicht preisgeben wollte. Das Land hat zudem Fördermittel signalisiert.

Auch zur betreibenden internationalen Hotelkette -drei Bewerber gibt es- hüllten sich die Macher noch in Schweigen. 30 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Krause rechnet bereits Ende März mit der Baugenehmigung. Im September 2002 sollen dann die Bagger anrücken. "Ich gehe von einer 16-monatigen Bauzeit aus", so der Aachener.

Auf was dürfen sich die Gäste freuen? Ihnen stehen 145 Doppelzimmer und 25 Suiten zur Verfügung. Hinzu kommt ein großes Konferenzzentrum mit Seminar- und Tagungsräumen. "Im Erdgeschoss setzen wir auf Gastronomie und Shopping. Zwölf verschiedene gastronomische Einrichtungen sind geplant. Die reichen vom kleinen Café bis zur großen Tanzbar", sagt Krause. Theateraufführungen und regelmäßige Veranstaltungen sollen auf der kleinen Freishowbühne angeboten werden. Auf Anraten der Bansiner Gemeinde will der Investor "ein kleines intimes Kino" einrichten. Vervollständigt wird das Angebot mit einem Strandpavillon -der wird mittels einer Brücke auf der Promenade mit dem Hotel verbunden- und dem Wellnesszentrum. Dazu gehören Indoor- und Outdoor-Pool, Saunalandschaft und Anwendungsbereiche. Im Keller ist eine Tiefgarage vorgesehen.

Ein ähnliches Projekt würde Cullmann derzeit am Tegernsee bauen. Für ihn hätte Usedom einen gewissen Reiz. Er verglich das Eiland mit dem mondänen Sylt. Seine Firma hat sich in der Vergangenheit einen Namen als "Feuerwehrmann" für besonders interessante und schwierige Bauobjekte gemacht. Außerdem erinnerte er an die wirtschaftliche Komponente. "Wir werden allein im Hotelbereich 80 vollbeschäftigte Arbeitsplätze schaffen. Hinzu kommen die Arbeitnehmer in den Geschäften und im Gastronomiebereich."

Das Hotel-Projekt soll übrigens bei der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am 24. Januar in Bansin noch einmal vorgestellt werden, kündigte Verwaltungschef Dr. Lutz Piehler an.

HENRIK NITZSCHE


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