Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Grandhotel Insel Usedom

Presse Grandhotel Insel Usedom


Quelle: Ostsee-Zeitung

Wochenendausgabe, 27./28. September 2003

Grandhotel zehrt an den Nerven

Bansin Auch wenn Verwaltungsleiter Dr. Lutz Piehler während der Gemeinderatssitzung versicherte, dass es in Sachen Grandhotel und Kempinskibetreibung keinen neuen Sachstand gibt, und damit seiner Auffassung nach auch keinen Grund zur Besorgnis, meldeten die Kritiker sich am Donnerstag erneut zu Wort.

So sieht Dr. Wolfgang Abraham (BfB) in der Tatsache, dass die Investoren bisher nur eine Teilbaugenehmigung (Erschließungs- und Erdarbeiten) vorweisen können, einen Hinweis darauf, dass die Finanzierung nicht steht. Für eine Baugenehmigung müsse man 10 Prozent der Rohbaukosten hinblättern, nannte Abraham einen Grund für seinen Zweifel. Und mit Blick auf die dringend erwarteten 24,5 Millionen Fördermittel vom Land unterstrich der Bansiner, dass auf Fördermittel, noch dazu auf den Höchstsatz, niemand einen Rechtsanspruch habe. Er bekam Schützenhilfe von Gerhard Gühler (CDU). "Was machen wir, wenn sie es nicht packen und während der Bauphase ein Dritter einsteigt und etwas ganz anderes baut?" Und auch Karl-Heinz Stachowiak (CDU) streute Salz in die Wunde: Er habe mit der Kempinskizentrale in Genf telefoniert , wo man von einem Betreibervertrag für Bansin nichts gewusst habe.

Zur allgemeinen Verwunderung ist an dieser Stelle Rolf Steinhoff mit einer ganz anderen Blickrichtung auf den Plan getreten. Er sei mit Projektentwickler Tom Krause und dem für die Finanzierung zuständigen Wolfgang John momentan in Verhandlung zur Ablösung der Grundschuld, die das von ihm vertretene Familienunternehmen bekanntlich aufgekauft hat. Vor Monaten schien es noch keinen anderen Weg als die Zwangsversteigerung zu geben. Ohne ins Detail zu gehen, gab sich Steinhoff optimistisch, dass die Grandhotel-Pläne nun umgesetzt werden. Seines Wissens rühme sich Kempinski bereits mit dem Standort auf Usedom. Selbst am Schweriner Engagement hegt der Hotelier keinen Zweifel. Das Wirtschaftsministerium wolle die Lücken schließen und Kempinski werde Usedom ein unglaubliches Renommeè bringen, streichelte er die Seelen der Bansiner, die im Grunde nichts anderes wollen.

I. N.


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