Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Grandhotel Insel Usedom

Presse Grandhotel Insel Usedom


Quelle: Ostsee-Zeitung

Donnerstag, 12. Juni 2003

Weiter warten auf Mister "X"

Nach der gestrigen Präsentation der Pläne zur Errichtung des Grand-Hotel Usedom ist alles beim alten. Wer es vorher an die Bansiner Promenade haben wollte, will es noch immer. Wer bis gestern misstrauisch war, ist es weiterhin. Bis zum 26. Juni...

Bansin (OZ) Wer ist denn nun eigentlich Eigentümer der Fläche? Wie verhält es sich mit der Grundschuld auf das Grundstück? Vor allem, wer ist der Hauptinvestor für das Grand-Hotel Usedom? Und wie sicher ist Kempinski als Betreiber?

Diesen und anderen Fragen stellten sich gestern Abend im "Haus des Gastes" Architekt Tom Krause und Bernd Cullmann, Geschäftsführer der Grand-Hotel Bansin Projekt GmbH. Sie waren angetreten, das Misstrauen der Bansiner zu zerstören, das jüngst dazu geführt hatte, das Projekt in der Gemeindevertretung zu kippen.

Mehrfach versicherte Krause ihnen, dass am 15. September 2003 nun endlich mit dem Bau des Fünf-Sterne-Hauses begonnen werden solle. Entwickelt hat sich in den vergangenen zehn Jahren neben der Architektur, deren Einpassung in das Bansiner Ortsbild nach wie vor schwer einschätzbar ist, vor allem der Kaufpreis. Infolge der Wandlung des Drei- in ein Fünf-Sterne-Hotel stieg die Bausumme von 17 Millionen Mark auf 53 Millionen Euro. Wie Cullmann betonte, sei eine 30-prozentige Förderung durch das Land unbedingt Voraussetzung für die Verwirklichung des anspruchsvollen Projekts.

Doch die Betreibung durch Kempinski-Kette, die sogar als Co-Financier auftreten will, stehe ebenso fest wie die Finanzierung. Die kurzfristige Einladung zum gestrigen Termin sei allein Schuld daran, dass der Hauptinvestor, der 94 Prozent der Grand-Hotel Bansin Projekt GmbH-Anteile halten soll, noch nicht persönlich auftreten konnte. "Wenn wir dessen Namen nennen, fällt bei allen der Groschen. Dann ist jedem klar, dass es mit diesem Investor klappt."

Längst nicht alle im Saal hatten Verständnis dafür, dass der Hauptinvestor nicht namentlich genannt werden durfte. Erst am 26. Juni, wenn die Gemeindevertretung erneut über das Grand-Hotel zu befinden hat, will Tom Krause offenbaren, wer hinter der AA Capital aus München stehe, die einen Fond für das künftige Nobelobjekt an der Bansiner Promenade auflegen werde.

Tom Krause geht weiterhin davon aus, dass die Grand-Hotel Bansin Projekt GmbH Eigentümer der Fläche ist und die Baugenehmigung trotz mehrfacher Nachträge Gültigkeit besitzt. Nach dem 26. Juni werden auch die Bansiner schlauer sein. Ganz schlau sind sie dann am 15. September, wenn die ersten Bagger anrollen, oder auch nicht.

ANGELIKA GUTSCHE


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