Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

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Lausitzer Rundschau 16. Februar 2006

SPD warnt vor Mehrkosten für die Stadt beim Bad-Bau

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Die Magie der Großprojekte könnte manchem in der Stadt den Blick für die Realität genommen haben. So jedenfalls der Tenor von Droglas Vorträgen im Finanzausschuss am Dienstagabend. Der SPD-Fraktionschef appellierte an die Verwaltung, "die kalkulatorischen Grundlagen für den Bäder-Bau zu prüfen, die zum Zuschlag für den Investor geführt haben". Hinter diesem Appell verbirgt sich eine Rechnung, die derzeit in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg Vorpommern) aufgemacht wird. In der 17 000-Einwohner-Stadt hat der gleiche Investor, der auch in Cottbus bauen will, für acht Millionen Euro die "Bodden Therme" errichtet - 650 Quadratmeter Wasserfläche mit 50-Meter-Bahnen, Badelandschaft, Sprungturm, Rutschen, Wellen, Strömungskanälen und Saunaparadies. 250 000 Euro sollte die Stadt Ribnitz-Damgarten jährlich für den Betrieb zuschießen.

Doch offenbar hat man sich verkalkuliert. Gutachter prognostizierten zwischen 160 000 und 205 000 Besucher pro Jahr. Wirtschaftsberater dämpften die Erwartungen später auf etwa 120 000 Schwimmer und Saunagänger. Im vergangenen Jahr kamen letztlich 92 000 Badegäste, darunter viele Touristen. Diese Zahlen bestätigt Petra Voigt, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Tourismus in der Ostsee-Stadt. Die Folge: Statt der vereinbarten 250 000 Euro musste die Stadt im vergangenen Jahr 848 000 Euro für die Finanzierung des Bad-Baus aufbringen. (...)

Nach Auffassung Droglas sind die Ähnlichkeiten zwischen beiden Projekten frappierend. Für beide Bäder standen bzw. stehen keine Fördermittel zur Verfügung, beide Finanzierungsmodelle mischen Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Bank-Kredite. "Auch die Kalkulation der Besucherzahlen ähnelt der für Cottbus", sagt Drogla. "Der Investor hat möglicherweise mit Annahmen gearbeitet, die fern jeder Realität sind."

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Petra Voigt aus Ribnitz-Damgarten sagt, dass sich die städtischen Vertreter dort wohl wieder für das Bad entscheiden würden. "So etwas gehört einfach in ein Mittelzentrum, wie wir eines sind." Eine detaillierte Prüfung aller Umstände könne sie aber "nur empfehlen. Bei uns ist jetzt der schlechteste Fall eingetreten."

Von Sven Hering

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