Koppelgeschäft

Helge Matthiesen

Die Stadt Flensburg möchte ein neues Hallenbad bauen und hat dafür kein Geld. Daher ist man auf den nahe liegenden Gedanken verfallen, private Investoren zu gewinnen, indem man ihnen die vermutlich lukrative Bebauung der Harniskaispitze in Aussicht stellte. Nur mit einem solchen Köder lässt sich ein chronischer Defizitbringer wie ein Hallenbad an ein Wirtschaftsunternehmen abgeben. Stadt und Investoren waren schon recht weit mit ihren Gesprächen. Nur so ist der Standort Harniskai zu erklären, denn eine solche Halle gehört vernünftigerweise auf den Campus oder an den Bahnhof. Inzwischen ist die Gemengelage kompliziert geworden, denn der Oberbürgermeister will Standorte prüfen lassen, die anscheinend gar nicht mehr zur Debatte stehen, weil die Investoren offenbar das Bad auf dem Harniskai möchten. Gleichzeitig will der Rat das Harniskai-Projekt Europa weit ausschreiben lassen, was das Koppelgeschäft mit dem Hallenbad in Frage stellt. Dieser Entscheidungsprozess soll bis Dezember über die Bühne gegangen sein, denn eine neue Endlosdebatte möchte der OB nicht. Angesichts der Sachlage wäre es sehr verwunderlich, wenn der Zeitplan hält und wenn ein anderer Standort als auf dem Harniskai in die engere Wahl käme. So haben die Gremien zu tun und die Spielregeln werden eingehalten. Wenn am Ende eine funktionsfähige Schwimmhalle dabei herauskommt, darf man wohl zufrieden sein.

Hallenbad und Hotel für die Harniskaispitze

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