Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Aqua Planet Freizeitbad Waikiki Kaiserslautern

Presse Freizeitbad Kaiserslautern


Rheinpfalz online 25. September 1999

Kommentar/Hintergrund: Von dem Misserfolg und dem Erfolg

Die Zeit nach Waikiki: Ende gut, alles gut?

Das Waikiki-Projekt ist zu Wasser geworden. Erst rauschte es, dann plätscherte es nur noch, und dann versickerte es irgendwie. Die PRE hat den Schlussstrich unter das Tropenbad-Projekt der Schweizer Gesellschaft Aqua Planet gezogen, die vor geraumer Zeit mit großem PR(E)-Aufwand, mit Sand, Palmen, Hulamädchen und coolen Drinks, den Lauterer Entscheidungsträgern mit ihrem Vorhaben den Mund im wahrsten Sinne des Wortes wässrig gemacht hat.

Lange genug, so glaubt die PRE, hat sie den Schweizern Zeit gegeben, um die Finanzierung für das Mammut-Projekt auf die Beine zu stellen. Jetzt mochte sie nicht mehr länger zuschauen, wollte sich nicht selbst in die Kritik bringen. Ständige Fragen nach dem Fortschritt des Waikiki-Projekts setzten sie überdies unter Druck.

Und die PRE präsentierte sogleich ein neues (altes) Freizeitbad-Konzept als Alternativlösung, ohne Hotel, ohne flankierende Begleitung durch Kino, Eisdisco, Bowling-Bahn et cetera, im Kernbereich aber mit allen notwendigen Attraktionen von Wellenbad mit Strand über Piratenschiff bis zu Wasserfall, vom Sportbereich mit 25-Meter-Bahn, Startblöcken und Zuschauertribüne bis zur Wellnesszone.

Wer sich die neuen Pläne anschaut, der kommt zu dem Schluss, dass das neue Konzept im Badbereich Waikiki das Wasser reichen kann. Das Außenrum ist zwar eine Nummer kleiner, das Bad selbst aber alles andere als eine kleine Nummer.

Und die politischen Wogen der Begeisterung über den neuen Anlauf nach dem Misserfolg mit Aqua Planet schlagen bereits hoch. Das auf das Wesentliche und auf Lauterer Verhältnisse gestutzte Konzept gefällt offenbar. Der Sinn fürs Machbare spiegelt sich darin. Ein Vorschlag sieht vor, die Stadt mit 50 Prozent als Betreiber mit ins Boot zu nehmen. Darüber muss der Stadtrat noch entscheiden, ob er das will oder nicht. Ende gut, alles gut?

Hans-Joachim Redzimski


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