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Bug-Projekt Rügen

Presse Bug-Projekt Rügen


Quelle: DER RÜGANER 13. JG, 22. Mai - 28. Mai 2001

Natürlich Segeln ! Rügen - Stralsund

Hansestadt und Landkreis stellen erstmals Olympiabewerbung einer breiten Öffentlichkeit vor

Von Robby Günther

Ostseebad Binz. Segel setzen für Olympia ! Vertreter der Hansestadt Stralsund und des Landkreises sowie des "Bug Baltic Sea Resort" auf der Halbinsel Bug bei Dranske stellten am letzten Donnerstag erstmals die Bewerbung der Region für die Segelwettbewerbe für die olympischen Spiele 2012 vor.

Siegerehrung im Amphitheater : So stellen sich Tom Krause und sein Team die Zukunft auf dem Bug in punkto Olympia vor, wie diese Zeichnung beweist.

Repro : (DR)

Zahlreiche Medienvertreter hatten sich im Travel-Charme-Hotel "Kurhaus" eingefunden, um der Darstellung zu lauschen, die einen Tag zuvor beim Nationalen Olympischen Komitee (NOK) in Frankfurt / Main dargestellt worden ist. Das Wichtigste vorweg : Alle Beteiligten sind optimistisch, dass die Region durchaus Chancen hat, die begehrten Segelwettbewerbe zu bekommen. Bei der Konkurrenz durch Rostock / Warnemünde, Lübeck, Kiel und Cuxhaven müssen sie das auch sein. Schließlich geht es um ein Prestigeobjekt internationaler Größe, mit dem die Region nur gewinnen kann, waren sich die Verantwortlichen einig.

Olympia vor der Haustür ?

Rügens Landrätin Kerstin Kassner (PDS) sagte dazu : "Viele Menschen wollen einmal bei Olympia dabei sein. Wir holen die olympischen Spiele einfach zu uns." Und Stralsunds Bausenator Wolfgang Fröhling (CDU) ergänzte : "Wir spielen mit der Bewerbung einen Grand ouvert, wir haben alle Asse in der Hand." Die Präsentation und die nun kommende Arbeit des eröffneten Olympiabüros haben vorrangig ein Ziel : "Die Region für Olympia entflammen", wie es Fröhling formulierte.

Gerüchte, wonach die Landesregierung unter Ministerpräsident Ringstorff (SPD) den Bewerber Rostock favorisiere, wollten die Verantwortlichen so nicht gelten lassen. "Das Land hat uns zugesagt, beide Bewerbungen gleichermaßen zu unterstützen", wusste der Stralsunder Bausenator zu berichten.

Tom Krause von der "Krause Bohne GmbH Architects + Planners International" moderierte die bildliche Darstellung gegenüber den Anwesenden. Dort wurde über die natürlichen und historischen Vorzüge der Hansestadt Stralsund und der Insel Rügen berichtet. Außerdem wurde umfangreich über das geplante "Bug Baltic Sea Resort" Auskunft gegeben, das ja für den Zeitraum der Spiele Olympiadorf werden soll.

"Wir müssen gegenüber dem NOK darstellen, dass die Bauten im Olympiadorf auch nach den Spielen einer sinnvollen und auch wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden", blickte Krause in eine weite Zukunft. Burkhardt Isemer von der "BUG GmbH und Co KG, ergänzte, dass das Basisprojekt derzeit mit rund 290 Millionen Euro und die olympischen Erweiterungsbauten mit rund 175 Millionen Euro veranschlagt seien. "Nach der heutigen Konzeption eine grobe Zahl, mit der man aber rechnen muss", so Isemer.

Beide verwiesen darauf, dass für 80 Prozent der Planungen das nötige Baurecht vorläge und die Anlage gute sieben Jahre vor dem eigentlichen Olympiatermin fertig sein würde. "Somit haben wir die Möglichkeit, und auch den großen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern, alle kleinen und großen Probleme weit im Vorfeld der Spiele auszumerzen", unterstrich Krause. Nach den Spielen will das "Bug Baltic Sea Resort" natürlich weitere Wettbewerbe an den Küsten binden, Meisterschaften aller Art und neue Regatten für die Region einwerben.

Für die Sicherstellung der erforderlichen Kapazitäten wollen die Investoren auf der Halbinsel Bug zusätzliche 1.000 Betten schaffen. Geplant und genehmigt sind derzeit rund 2.000 Betten für das touristische Vorhaben, für das bereits renommierte Hotelunternehmen wie Kempinski vertraglich gebunden werden konnten, sagte Krause weiter. Außerdem muss nach strengen Auflagen des NOK ein weiterer Hafen an der Außenseeseite der Halbinsel errichtet werden. Dieser soll mittels einer Lagune mit dem Hafen am Bodden verbunden werden.

Auf die Segel schauen können

Die Planer rechnen mit rund 150.000 Gästen pro Tag bei den Endkämpfen. Diese sollen überwiegend per Fähre von Stralsund nach Rügen kommen. Auf einer vier Kilometer langen Promenade haben die Gäste die Möglichkeit, die Wettkämpfe zu verfolgen. Also, der Startschuss ist abgefeuert, jetzt will man ankommen.


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