Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Bug-Projekt Rügen

Presse Bug-Projekt Rügen


Quelle: Ostsee-Zeitung

Freitag, 17. Mai 2002

Olympiatrümpfe sollen später Urlaubs-Eldorado werden

Binz/Stralsund (OZ) Die bisherige Zurückhaltung bei der Bewerbung für das Ausrichten der olympischen Segelwettbewerbe 2012 haben die Beteiligten ad acta gelegt. Gestern stellte der weltweit tätige Planer Tom Krause das ehrgeizige Projekt im Kurhaus Binz vor.

So sollen auf der Rügener Halbinsel Bug nicht nur ein Olympiahafen und -dorf entstehen, sondern auch eine komplette Ferienanlage mit Hotels auf höchstem Niveau, riesiger Markthalle und einer Marina. Ein englischer Investor will knapp 300 Millionen Euro in die Ferienanlage stecken. Zusätzlich sind annähernd 180 Millionen Euro für den Bau der Olympia-Anlagen vorgesehen. Verbunden werden beide Häfen durch eine "Seemeile", eine gut 1,8 Kilometer lange Allee.

Kernstück der Einrichtungen für die Segelwettbewerbe ist ein seeseitig angelegter Hafen. Damit, so Tom Krause, erhalte die schmalste Stelle der Halbinsel, der sogenannte Buger Hals, mit einer Steinmole einen Schutz vor den Ostseewellen. Diese Variante sei sogar vom Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Stralsund empfohlen worden. Eine architektonisch einzigartige Bootshalle könne zum Treffpunkt der Sportler werden. Von einem Amphitheater aus haben die Zuschauer gute Sicht auf Hafen und Siegerehrungen.

"Wir wollen viel Atmosphäre schaffen", unterstrich der Planer. Schließlich sollen es freudige Spiele sein. Damit die Freude nicht getrübt wird, musste großer Wert auf die Sicherheit der Sportler gelegt werden. Auch in dieser Frage sah Krause keine größeren Probleme. Nördlich des Olympiahafens beginne der einfach abzutrennende Bereich. Erreichbar sei das Zentrum mit in Stralsund startenden Schnellfähren. Die Hansestadt selbst soll Kultur- und Erlebniszentrum sein.

Nach den Olympischen Spielen könnten die Anlagen in Dranske weiterbetrieben werden. So lässt sich etwa aus der Bootshalle eine Tennis- und Erlebnishalle machen.

Mit der gemeinsamen Bewerbung Rügens und der Hansestadt sieht Landrätin Kerstin Kassner alle Trümpfe in ihrer Hand. Aufs Skatspiel besinnt sich auch Senator Wolfgang Fröhling, der das Olympiaprojekt als Grand Ouvert wertet. Bei einem Zuschlag profitierten nicht nur die Bewerber, sondern die gesamte Region.
TRI


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