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Bug-Projekt Rügen

Presse Bug-Projekt Rügen


Quelle: Ostsee-Zeitung

Freitag, 17. Mai 2002

Rügen und Stralsund sind fit für Olympia 2012

Rügen und Stralsund haben gestern erstmals ihrer Pläne für die Segelwettbewerbe der Olympiade 2012 vorgestellt. Am Tag zuvor waren die Bewerbungsunterlagen beim NOK abgegeben worden.

Binz (OZ) "Wir haben einen Grand ouvert in der Hand!" Stralsunds Senator Wolfgang Fröhling ist überzeugt, dass die Region die besten Voraussetzungen aller deutschen Bewerber für die olympischen Segelwettbewerbe 2012 hat. "Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, müssen wir den Zuschlag erhalten", sagte er gestern bei der Präsentation der Pläne im Binzer Kurhaus. Und auch Rügens Landrätin Kerstin Kassner kann sich "eigentlich keinen anderen Ort für die olympischen Segelwettbewerbe vorstellen" als die Halbinsel Bug mit der offenen See davor. Am Tag zuvor hatten beide die Bewerbungsunterlagen der Region beim Nationalen Olympischen Komitee in Frankfurt am Main abgegeben.

Die Pläne erarbeitet hat mit der Krause Bohne GmbH ein Büro, dass ohnehin federführend ist beim Erarbeiten der Unterlagen für das Baltic Sea Resort auf dem Bug. Ergänzungen und Änderungen wurden in das fertige Projekt eingearbeitet-fertig. Kein anderer deutscher Segel-Olympiabewerber kann auf so viel Planungsvorsprung geschweige den Planungssicherheit bauen. Apropos Sichert: "Ein Soldat reicht, um den Bug zu schützen", übertrieb Planer Tom Krause vielleicht ein wenig, um deutlich zu machen, dass die Lage der Halbinsel sicherheitstechnisch nicht zu toppen ist. Beim NOK werde das Thema seit München '72 und erst Recht seit dem 11. Septemer riesengroß geschrieben.

Riesengroß sind auch die nötigen Investitionen. Das Baltic-Sea-Resort in ursprünglich geplanter Form würde dem englischen Investor rund 300 Millionen Euro kosten. Nun kommen noch einmal rund 180 Millionen dazu. Natürlich hoffen alle auf Fördertöpfe. Kreistagspräsidentin und Landtagsabgeordnete Gesine Skrzepski gab sich da optimistisch.

Ein Grund für den Optimismus ist auch, dass alles sieben Jahre vor den Spielen fertig sein soll und getestet werden kann. Und: Nichts wird danach abgerissen. Alles bleibt. Planungsprofi Krause (das Resort Flesensee stammt aus seiner Feder) ist sich mit seinen Visionen da sicher. Zu denen gehören auch rund 150 000 Zuschauer täglich. Die könnten mit Schnellfähren von Stralsund aus zum Bug gelangen. Vielleicht im Viertelstundentakt. Von einer vier Kilometer langen Promenade aus haben sie dann einen herrlichen Blick auf die Wettkämpfe.

JENS-PETER WOLDT


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