Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

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Aachener Zeitung

In drei Jahren soll der Blausteinsee eine Top-Freizeitadresse sein

| 18.04.2008, 16:21

Eschweiler. Pfingsten 2011 sollen am See die Sektkorken knallen: Zur Eröffnung des Seezentrums in der Westbucht, dessen Entwicklung das weltweit tätige Planungsbüro Krause-Bohne jetzt mit der Blausteinsee-GmbH vertraglich vereinbar hat. "Wir starten jetzt gnadenlos durch", betont Architekt Tom Krause.

Gemeinsam mit seiner Partnerin Astrid Bohne hat er bislang bereits Tourismusprojekte unter anderem in Brasilien, Dubai und der Karibik entwickelt und auch für Deutschlands bislang größtes und erfolgreichstes Ferienresort am Fleesensee zeichnet er verantwortlich.

Sein Zeitplan für des Westbucht-Projekt: Noch vor der Sommerpause soll der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss eine einfache Änderung des Bebauungsplans beschließen (die ist nötig, weil es dort, wo Krause-Bohne Apartments vorsehen, laut B-Plan lediglich Pkw-Stellplätze gibt). Im Sommer soll dann die Träger-Beteiligung vonstatten gehen, ehe im Spätherbst Planungsrecht hergestellt sein soll.

Zeitgleich werden die Pläne im Detail so weit entwickelt, dass Krause mit Investoren verhandeln kann: "Im Frühjahr kommenden Jahres wird alles unterschriftsreif und ein Investor für das Gesamtprojekt gefunden sein", betont der Planer. Namhafte Fachbüros und Unternehmen, die bei der Realisierung des Vorhabens mitwirken wollen, hat Krause-Bohne bereits an Bord.

Im Sommer 2009 wird dann der Bauantrag gestellt, im Herbst ist Baubeginn. 16 Monate rechnet Krause für die Verwirklichung des auf 35 bis 40 Millionen geschätzten Bauvorhabens: "Pfingsten 2011 ist Eröffnung!"

Über das, was da gebaut werden soll, haben Tom Krause und Astrid Bohne längst genaue Vorstellungen: Hier geht es nicht um ein exklusives Resort für gut betuchte auswärtige Besucher, hier geht es um eine einzigartige Chance, den Indestädtern und Gästen aus der Region "ihren" See als Freizeitmittelpunkt erlebbar zu machen. Das Hotel, das die Planer oberhalb des jetzigen Verkehrskreisels ansiedeln, ist daher in erster Linie dazu gedacht, die zwar durch Sicherheitskräfte vor Rowdies geschützte, aber öffentlich zugängliche Anlage wirtschaftlich zu tragen.

"Das 120-Zimmer-Hotel wird ergänzt durch 40 Apartments mit Seeblick, die individuell an Interessenten aus der Region verkauft und von ihnen zeitweise genutzt, ansonsten aber vom Hotel mitbetrieben werden. Dieses häufig angewandte Modell hat unter anderem den Vorteil, dass der Hotelbau durch den Apartment-Verkauf teilweise refinanziert wird."

Auf Krauses Schreibtisch im Büro am Markt liegen schon die Detailentwürfe der 60 und 90 Quadratmeter großen Wohnungen - Einrichtung inklusive.

Das Hotel selbst mit Therme und rückwärtigem Park soll vor allem Sportlern Unterkunft bieten. Immerhin suchen nicht nur die Gegner der Alemannia Aachen immer wieder geeignete Unterkünfte, sondern auch die zahlreichen Nutzer der nahen Dürwisser Trainingsanlagen, die Kambacher Golfer, die Besucher der Aachener Reiterspiele, die Taucher und Surfer vom Blausteinsee.

Vor dem Hotel umschließen Arkaden den Hauptplatz der Anlage. Hier soll es Ladenlokale und Gastronomie-Angeboten geben. "Überdacht", sagt Krause, "weil die Anlage ja auch schlechtwettertauglich sein muss. Zwölf Monate im Jahr."

Ganzjährige Nutzung - das gilt fürs Hotel ebenso wie für eine 1000 Plätze große Multifunktionshalle, für Bars, (Fisch-) Restaurant und Künstlerdorf. "So genannte Artists´ Villages mit Ateliers und Shops für Maler, Bildhauer, Schriftsteller haben wir z.B. in Brasilien und auf den Seychellen gebaut - die laufen toll!", weiß Krause um die ganz besondere Atmosphäre, die solche "öffentlichen" Ateliers in das mediterran gestaltete Freizeitareal bringen.

Zum See hin schließen sich dann Vereinsunterkünfte, Umkleidemöglichkeiten, WC-Anlagen, Strandbar und Seebühne an. Letztere ist bereits im Bau - als Euregionale-Beitrag der Stadt Eschweiler und gefördert mit Landesmitteln. Fertigstellung: August 2008.

Eine Belebung des Sees und erhebliche Synergien erhofft sich Tom Krause auch durch den wenige hundert Meter entfernt, am Ende des Schlangengrabens auf Aldenhovener Gebiet geplanten "Römerparks". Hier sollen nach Art eines "Center Parcs" in einer geschlossenen Anlage rund 150 Ferienhäuschen entstehen - "ganz etwas anderes als im Blausteinsee", betont Krause. "Keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung."

Entgegen anderslautenden Gerüchten sei der Römerpark keineswegs "gestorben", sondern werde eifrig vorangetrieben. Ähnliches gelte übrigens auch für einen öffentlichen Golfplatz irgendwo am See: Die Absage des Düsseldorfer Investors habe allenfalls den Weg frei gemacht für ernsthafte Interessenten. Gespräche seien im Gange.


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