Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

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Investor für Blausteinsee-Projekt gefunden

Von Patrick Nowicki | 08.02.2009, 11:00

Stolberg/Eschweiler. Es ist das wohl größte Projekt der nächsten Jahre in Eschweiler: das Resort mit Wellnessbereichen und zahlreichen Angeboten am Blausteinsee. 49 Millionen Euro teuer sind das Hotel, die Ateliers, Restaurant, Vereinsbauten, die Appartments und vieles mehr.

Die Pläne sind so weit fortgeschritten, dass mit Betreibern verhandelt wird. Mehr noch: "Wir haben einen Investor, einen Fonds", verkündet Planer Tom Krause. Einen Namen will er noch nicht nennen, weil die Verträge noch nicht unterzeichnet sind.

Doch mit dieser Aussage wird deutlich, dass das Blausteinsee-Projekt in Bewegung ist - getreu dem Stadtmotto "Eschweiler in Bewegung". Eigentlich sollte der so genannte Masterplan, der eine detailierte Übersicht darstellt, erst im Mai abgeschlossen sein. Er besteht bereits jetzt.

Sogar einige Detailzeichnungen für die Gestaltung der Hotelzimmer zum Beispiel wurden schon beendet. "Wir liegen nicht nur gut in der Zeit, wir liegen sogar vor dem Zeitplan", teilt Projektplanerin Astrid Bohne mit.

Das Eschweiler Architekten-Team entwickelt Hotel- und Freizeitanlagen weltweit. In Dubai, Oman, auf den Osterinseln, in Ägypten. Dieses Renomee soll nun helfen, auch die Westbucht am See zu einem Schmuckstück werden zu lassen.

Was anfangs vielleicht belächelt wurde, wird immer greifbarer: der Blausteinsee als Magnet für Erholungssuchende aus der gesamten Region.

Und dabei sollen die Vereine weiter mit im Boot sein, denn Tom Krause und Astrid Bohne schwebt eine "Solidargemeinschaft" am See vor: "Der Stärkere muss den Schwächeren tragen."

Große Investitionen sind von den insgesamt elf Vereinen am See auch nicht zu erwarten. "Wir können keine großen Summen stemmen", bestätigt Kico Schmidt, Vorsitzender des Eschweiler Segel-Clubs.

Dennoch sehe man dem Projekt "positiv abwartend" entgegen. Allerdings: Konkrete Zahlen liegen noch nicht auf dem Tisch. Problematisch sehen die Segler auch die Tatsache, mit dem Vereinsdomizil weiter vom Wasser abzurücken. "Aber ein Heim unmittelbar am Ufer lässt sich nicht umsetzen", so Schmidt.

Die Bezahlbarkeit des gesamten Angebots bleibt eine Prämisse der Kommunalpolitiker: So soll nicht nur eine bestimmte Bürgerschicht in den Genuss der Angebote kommen, sondern möglichst viele Menschen. Dem Drei-Sterne-Hotel mit 152 Zimmern und acht Suiten wird das Spa, der Wellnessbereich, angegliedert.

Die gesamte Bandbreite von Sauna über Massage, Hamam und Salzgrotte sind dort geplant. "Dies ist von außen zugänglich und für jedermann nutzbar", verspricht Tom Krause. Am Seezentrum ist ein Jugend- und Sporthotel mit 50 Einheiten vorgesehen, "damit auch Schulklassen dort die Angebote nutzen können".

Und diese sind vielfältig: Mit Tauchen, Segeln, Surfen und Schwimmen wird fast die gesamte Wassersportpalette abgedeckt. Ein Beach-Volleyball-Feld, Boule-Areal und Tischtennis-Platten sind ebenfalls vorgesehen.

Hinzu kommt die Rundstrecke für Walker, Skater und Radfahrer. Auch der Wunsch nach einem Golfplatz mit Schule bleibt bestehen, wird jedoch nicht mehr so intensiv betrieben.

Die Planungen sehen vor, als Schwerpunkte bei den Materialien Holz und Metall einzusetzen. Das Ganze soll in ein klares Konzept gefasst werden, das Qualitätstandards setzt: "Wir können keine unterschiedlichen Pläne umsetzen, das würde kein Investor mitmachen", betont Tom Krause. Hinter den Kulissen laufen weiter intensive Gespräche.

Mit potenziellen Betreibern. Auch der wahrscheinliche Investor ist involviert. Beim Betreiber für das Hotel sind die Verhandlungen weit fortgeschritten.

Namen will Krause allerdings noch nicht nennen, denn noch ist nichts unterschrieben. Es besteht zudem noch nicht einmal Baurecht, denn zunächst muss der Bebauungsplan angepasst werden.

Stadt, Blausteinsee-GmbH und die Projekt-Planer sind zuversichtlich, dass in den nächsten Monaten der Plan abgesegnet wird.

Ein Fragezeichen steht noch dahinter, ob das Resort europaweit ausgeschrieben werden muss. Tom Krause ist davon überzeugt, dass dies nicht erforderlich ist. Zudem: "Eine europaweite Ausschreibung wirft uns um ein Jahr zurück", weiß er.

Wann genau die Bagger an der Westbucht anrollen, das können Astrid Bohne und Tom Krause nicht sagen. Aber: "Wenn es losgeht, dann werden am See zehn Baukräne gleichzeitig stehen", so der Planer.

Dann werde schließlich alles in einem Zug gebaut. Spätestens in zwei Jahren - das sieht der Vertrag des Büros mit der Blausteinsee-GmbH vor.


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