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Entscheidung soll nicht am grünen Tisch fallen

Umweltausschuss schaut sich im Stargarder Bruch um

Von unserem Redaktionsmitglied Bärbel Gudat

Neubrandenburg. "Irgendwann wird uns die Sache auf den Tisch flattern", war sich Otto Schulz vom Umweltausschuss sicher. "Als F-Plan", brachte Margitta Schönfeld, Abteilungsleiterin Naturschutz im Umweltamt der Stadt, den Satz zu Ende. Dann nämlich würde über die Nutzung des Stargarder Bruchs entschieden. Ob durch die öffentlichen Diskussionen nicht Begehrlichkeiten geweckt worden seien, fragte sich Ausschuss-Mitglied Gisela Ohlemacher. Immerhin wurde schon eine Lagunenstadt oder auch ein Spaßbad für diesen Standort diskutiert.

Gestern machten sich Abgeordnete und sachkundige Bürger vor Ort ein Bild, um "als Umweltausschuss nicht vom Grünen Tisch aus entscheiden zu müssen", begründete Otto Schulz. Naturschützer fürchten bei solchen Debatten um das Kleinod "Stargarder Bruch". Kaum jemand würde in Innenstadtnähe so ein Naturschutzgebiet vermuten, schwärmte Margitta Schönfeld. Sie zeigte den Mitgliedern des Umweltausschusses die in einem vom Ingenieurbüro Grünspektrum erarbeiteten Gutachten ausgewiesenen schützenswerten Biotope.

Die Ornithologen haben eine Arbeitsgruppe Stargarder Bruch gebildet, berichtet Volker Dienemann. Immerhin habe eins der lediglich drei Kolbenentenpärchen Mecklenburg-Vorpommerns hier gebrütet. Die Schellente und die Graugans leben hier. Der Otter sei im Bruch oft gesehen worden. Auch der Wachtelkönig, der sehr auf Störungen anspreche, sei wiedergekommen, freute sich Dienemann. Das hieße, die Störungen seien bislang noch erträglich. Für ihn ist klar, bei der zukünftige Nutzung geht es nur miteinander. Mit dem Kopf durch die Wand ginge es nicht. Die Umstehenden nickten zustimmend.

04.05.2000 © Nordkurier-Online 2000


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