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Idee: Therme im Stargarder Bruch

Stadtvertreter wollen Baumöglichkeiten für eine Teilfläche festlegen lassen

Von unserem Redaktionsmitglied Reinhard Wehden

Neubrandenburg. Auch die Ratsherren und -damen der Viertorestadt wollen nach wie vor eine Therme. Das dokumentierten sie mit deutlicher Mehrheit am Donnerstagabend auf der Stadtvertretersitzung mit einem Beschluss, für den die CDU-Fraktion einen Dringlichkeitsantrag eingebracht hatte. Dabei fasst das Stadtparlament als neuen Standort das Stargarder Bruch ins Auge.

Sie beauftragte bei nur einer Gegenstimme den Oberbürgermeister, den Entwurf eines Aufstellungsbeschlusses für ein Bebauungsplan-Verfahren zu einer Teilfläche des Bruches vorzulegen. Und das noch vor der Sommerpause: Auf der nächsten Sitzung am 13. Juli soll über den Entwurf schon abgestimmt werden. Die Ziele für den Bebauungsplan seien auf der Grundlage vorliegender Gutachten zur Gestaltung des Tollensesee-Ufers und der bisherigen Diskussion in den Fachausschüssen zu formulieren. "Insbesondere sollte als wesentliches Ziel die Errichtung einer Therme mit den dazu erforderlichen Stellflächen berücksichtigt werden", heisst es im Beschluss.

Weiterhin Interesse

Die Stadtvertreter erklären damit die Spaßbad-Pläne auf der Brodaer Höhe für gescheitert, bekunden aber nach wie vor Interesse am Bau einer Therme. Die Diskussion um den neuen Standort wurde durch den Vorstoß der Bilfinger+Berger Projektentwicklung GmbH in Gang gebracht. Das gemeinsame Bemühen mit der Münchener Relax-Gruppe als potentiellem Investor geht dahin, eine Therme auf dem so genannten "Fontanehof" gegenüber dem Augustabad zu errichten (NZ berichtete). Der Neubrandenburger Projektleiter Alfred Dohndorf von Bilfinger+Berger sieht dort für eine Neubrandenburger Therme die letzte Chance. Gestern legte er eine komplette Dokumentation des Konzepts und auch schon Computeranimationen vor.

Doch die Stadtvertreter wollen sich offensichtlich nicht drängen lassen - zumal nicht in eine einzige Richtung. "Nicht noch einmal", hatte PDS-Ratsherr Hans Dally erklärt und sich dabei auf das Vorgehen des gescheiterten Thermen-Investors Ulrich Warias bezogen.

"Ich bin für eine sachliche Vorstellung beider Standorte und wenn wir mit der nötigen Entschlusskraft vorgehen, dann sollte auch eine Abwägungsmöglichkeit mit dem Standort Stargarder Bruch zustande kommen", hatte CDU-Ratsherr Ralf Kohl an die Stadtvertreter appelliert. Der Bauausschussvorsitzende führte dabei die beiden Gutachten zur Gestaltung des Tollensesee-Ufers an, die das Bruch als geeignet für die Entwicklung von Freizeit-, Sport- und Tourismusfunktionen ansehen. Wobei der Biotop-Bereich ausgeklammert wird.

S. 15: Wie würden Sie entscheiden?

10.06.2000 © Nordkurier-Online 2000


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