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Leistungsvertrag zu Spaßbad bestätigt

Schwerin unterstützt Neubrandenburger Weg

NZ BERICHTET AUS DEM STADTPARLAMENT

Stadt will der Philharmonie unter die Arme greifen

98 000 Mark sollen für dieses Jahr locker gemacht werden

Neubrandenburg (EB/R. Wehden). Ein Stück voran geht es offensichtlich auf dem Genehmigungs-Weg zum Viertorestädter Spaßbad. Oberbürgermeister Gerd zu Jeddeloh (parteilos) teilte gestern den Stadtvertretern auf ihrer Sitzung im HKB mit: Die Schweriner Kommunalaufsicht habe den Leistungsvertrag der Stadt mit dem Investor bestätigt. Das sei ihm jedenfalls gerade telefonisch angekündigt worden. Außerdem könne voraussichtlich noch vor Weihnachten der Bauantrag zur Viertore-Therme durch das Rathaus genehmigt werden.

Im Leistungsvertrag, den die Stadtvertretung am Ende der zurückliegenden Wahlperiode beschlossen hatte, verpflichtet sich die Kommune zur jährlichen Anmietung von Schwimmfläche im künftigen Spaßbad. Und zwar soll diese Fläche für den Schul- und Breitensport zehn Jahre lang zum Jahrespreis von einer Million Mark gekauft werden. Mit dieser Summe stärkte man dem Thermen-Bauherrn Ulrich Warias insbesondere bei den Verhandlungen mit den Banken den Rücken.

Solch ein langfristiger Vertrag sei aber selbstverständlich durch Schwerin zu bestätigen gewesen. Die Entscheidung der Kommunalaufsicht zeige ihm, so zu Jeddeloh gegenüber NZ, dass die Landesregierung Vertrauen in die Finanzkraft Neubrandenburgs setze und der Vertrag auch in Schwerin als politisch und ökonomisch sinnvoll angesehen werde. "Damit haben wir als Stadt - bis auf die dann folgenden Anteile an den Erschließungsarbeiten - die Rahmenbedingungen für den Bau der Therme geliefert. Jetzt ist es am Investor, den Spatenstich zu vollziehen", sagte der OB.

Die für seine Planungen notwendigen Vermessungen und Baugrunduntersuchungen habe Warias bereits erledigen lassen. Mit Hilfe der Fördermittel könne er nun ans Bauen gehen. Die Fertigstellung des Bades sei immer noch für 2001 geplant, so zu Jeddeloh. Neubrandenburg (EB/rw). Der Neubrandenburger Philharmonie soll durch Unterstützung der Kommune aus ihrer augenblicklichen Finanzmisere geholfen werden. Die Stadtvertretung stimmte gestern ohne Gegenstimme einem entsprechenden Dringlichkeitsbeschluss zu, den Kulturausschussvorsitzende Irina Parlow (PDS) eingebracht hatte.

Der Beschluss verpflichtet Oberbürgermeister Gerd zu Jeddeloh zu prüfen, ob man dem Orchester für dieses Jahr 98 000 Mark aus der Stadtkasse zur Verfügung stellen kann. Diese Summe fehlt der Philharmonie, um beispielsweise Löhne zahlen zu können (NZ berichtete). Der Fehlbedarf sei der Verwaltung bekannt gewesen und sie habe sich intensiv damit beschäftigt, so Kulturdezernent Helmut Zimmermann (SPD). Doch bislang sei keine Geldquelle gefunden worden.

Es sei unabdingbar, der Philharmonie zu helfen, unterstützte auch CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Nötzel den PDS-Antrag. Er bitte um ein positives Ergebnis der Prüfung durch den Oberbürgermeister. Für Nötzel ist in diesem Notfall die Rücklage der Stadt der richtige Topf, in den man greifen muss.

17.12.1999 © Nordkurier-Online 1999


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